Neues Konzept für Stromtrassen im Wattenmeer gefordert
Niedersachsens faszinierende Naturlandschaft steht vor einer Herausforderung. Eine Allianz aus neun Umweltschutzorganisationen erhebt ihre Stimme gegen die geplante Führung von Stromtrassen durch den Nationalpark Wattenmeer. Dieser Nationalpark könnte, so die Befürchtung der Verbände, zum Transitkorridor für den Offshore-Windstrom aus der Nordsee werden, was weitreichende ökologische Folgen nach sich ziehen könnte.
In einem umfassenden Positionspapier fordern die Organisationen, darunter bekannte Namen wie BUND, WWF und NABU, von Landes- und Bundesbehörden sowie Netzbetreibern eine Neuausrichtung der Planungen. Alternativen zur aktuellen Routenführung werden vorgeschlagen, etwa die Nutzung von Flussrinnen, um das sensible Ökosystem zu schonen. Die Forderung umfasst auch den Einsatz besonderer Technologien, um die Natur zu schützen, sowie Pläne für einen möglichen Rückbau der Infrastruktur.
Das angedachte Kabelnetz ist ein essentieller Bestandteil der Expansion der Offshore-Windenergie, die einen entscheidenden Beitrag zur deutschen Energiewende leisten soll. Derzeit sind bereits mehr als neun Gigawatt installiert, doch die Ziele bis 2030 und 2045 verlangen deutlich mehr Kapazitäten und damit auch die Realisierung zahlreicher Seekabel, die über Niedersachsen verlaufen sollen. Trotz der Anerkennung der Offshore-Windenergie als wichtiges Element der Energiewende mahnen die Organisationen zur Umsetzbarkeit der ehrgeizigen Pläne im Einklang mit der Natur.