Unklare Aussichten vor Verhandlungen: Wer wird in Istanbul verhandeln?
Inmitten einer angespannten internationalen Lage, bleibt die Vorbereitung auf mögliche Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine von Ungewissheit geprägt. Kremlsprecher Dmitri Peskow versicherte am Dienstag, dass eine russische Delegation am Donnerstag nach Istanbul reisen werde, dem Ort, den Präsident Wladimir Putin für die Gespräche vorgeschlagen hatte. Wer diese Delegation genau begleiten wird und ob der Präsident persönlich erscheinen wird, bleibt weiterhin unklar.
Präsident Putin selbst äußerte sich bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern selbstsicher bezüglich des russischen Marktes, jedoch zurückhaltend, was die Verhandlungsdetails angeht. Er stellte klar, dass westliche Investoren mehr als nur Entschuldigungen anbieten müssten, um nach Russland zurückkehren zu können, und deutete damit auf eine mögliche baldige Aufhebung der Sanktionen hin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plant nach eigener Aussage ebenfalls die Reise in die Türkei, um sich dort mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu treffen. Selenskyj forderte erneut Putins Teilnahme an den Gesprächen, da dieser den Krieg begonnen habe und daher auch beenden müsse. In einem Interview äußerte er Zweifel an der Verhandlungsbereitschaft Russlands und sieht sich zunehmend in einer Position, trotz seiner Skepsis an einem Format für ein Ende des Krieges arbeiten zu müssen.
Aus den USA wird Außenminister Marco Rubio erwartet, der zusammen mit den US-Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg an den Gesprächen teilnehmen wird. Präsident Trump verkündete dies während seines Saudi-Arabien-Besuchs, schloss jedoch seine eigene Teilnahme nicht aus, sollte Putin die Gespräche besuchen.
In Deutschland zeigte sich Verteidigungsminister Boris Pistorius skeptisch gegenüber Putins Bereitschaft zu Verhandlungen, während Außenminister Johann Wadephul dennoch eine Reaktion Putins auf die aktuelle Lage anerkennt. Angesichts der weiterhin heftigen Kämpfe, insbesondere in der Region Charkiw, bleibt die Situation angespannt und die Aussicht auf baldige Verhandlungen ungewiss.