Sony rechnet mit Zollbelastungen: Aktienkurs trotzt Herausforderungen
Sony, der weltweit bekannte Technologiekonzern, sieht im kommenden Geschäftsjahr deutliche wirtschaftliche Herausforderungen auf sich zukommen. Grund sind Importzölle, die US-Präsident Donald Trump veranlasst hat. Für den Zeitraum bis März 2026 kalkuliert das Unternehmen mit Zusatzkosten von etwa 100 Milliarden Yen, was umgerechnet rund 610 Millionen Euro darstellt. Der operative Gewinn, den Sony für fortgeführte Geschäfte erwartet, liegt mit 1,28 Billionen Yen spürbar unter den Erwartungen der Marktanalysten – diese hätten ohne Berücksichtigung der Zölle deutlich höher ausfallen sollen.
Um das Vertrauen der Investoren zu stärken, plant Sony einen Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 250 Milliarden Yen. Bereits getätigte Maßnahmen zeigten Wirkung: Der Aktienkurs legte in Tokio zur Wochenmitte um 1,9 Prozent zu.
Im letzten Geschäftsjahr profitierte Sony vor allem von der Stärke seiner Playstation-Sparte, obwohl der Gesamtumsatz bei stabilen 13,0 Billionen Yen stagnierte. Dies lag primär an der Abspaltung der Finanzdienstleistungssparte. Das operative Ergebnis verzeichnete einen Anstieg von 16 Prozent auf 1,41 Billionen Yen. Ein schwächerer Yen schuf zudem Währungsgewinne, die den Gewinn der Aktionäre um 18 Prozent auf 1,14 Billionen Yen erhöhten.
Die Gaming-Sparte, Sonys größte, verzeichnete zuletzt erhebliche Zuwächse, auch wenn das kommende Jahr wohl Umsatzrückgänge durch sinkende Konsolenverkäufe mit sich bringen könnte. Branchenbeobachter erwarten, dass die Verzögerung der Veröffentlichung von "Grand Theft Auto VI" den Konsolenabsatz beeinflussen könnte. Laut David Cole von DFC Intelligence war das Spiel als Zugpferd für die Umstellung vieler Kunden von der PS4 auf die PS5 gedacht.
Weitere Herausforderungen sieht Sony im Bereich der Kamerasensoren, insbesondere da wichtige Partner, wie Apple, in den USA möglicherweise von den Zöllen betroffen sein könnten. Auch in der Filmsparte drohen Komplikationen, da die amerikanische Regierung Zölle auf ausländische Filmproduktionen erwägt.