Inklusion als Lösung: Schwerbehinderte im Fokus gegen Fachkräftemangel
Die Bundesagentur für Arbeit sieht in der Integration von rund 180.000 arbeitslosen Schwerbehinderten ein erhebliches Potenzial zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland. Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur, hebt hervor, dass diese Gruppe im Durchschnitt besser ausgebildet sei als die gesamte Arbeitnehmerschaft. Er unterstreicht, dass dies kein Randphänomen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema sei, da fast 90 Prozent der Schwerbehinderungen durch Krankheit entstehen.
Obwohl die Erwerbsquote unter Schwerbehinderten mit 51,4 Prozent bereits angestiegen ist, bleibt sie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, die bei 80 Prozent liegt, zurück. Laut Statistik waren 2024 durchschnittlich 175.000 Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos, was einen Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Arbeitslosenquote bei Schwerbehinderten liegt bei 11,6 Prozent, während sie in der Gesamtbevölkerung 7,3 Prozent beträgt.
Terzenbach betont die dringende Notwendigkeit, die Fachkräftelücke zu schließen, da der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften eine Wachstumsbremse darstelle und die demografische Entwicklung zusätzliche Herausforderungen mit sich bringe. Um dies zu erreichen, müsse der Arbeitsmarkt mit Vorurteilen und Falschinformationen aufräumen. Ein weit verbreiteter Mythos sei, dass Schwerbehinderte, einmal angestellt, nicht entlassen werden könnten.