Neue Entwicklungen im Finanzsektor: Einigung im Rechtsstreit zwischen Jane Street und Millennium Management
In einem bemerkenswerten Schritt innerhalb der Finanzwelt haben sich die Handelsgiganten Jane Street und Millennium Management auf die Beilegung eines Rechtsstreits über angeblich gestohlene Handelsstrategien geeinigt. Laut einer am Donnerstag eingereichten Gerichtsakte wurde der Fall fallengelassen. Während Millennium die Einigung bestätigte, verzichtete man auf nähere Ausführungen zu den Details. Ein Sprecher von Jane Street erklärte, dass der Fall "zu beiderseitig annehmbaren Bedingungen gelöst" wurde.
Der im April von Jane Street angestrengte Fall sorgte für Aufsehen, da er Einblicke in die selten öffentlichen Auseinandersetzungen zweier diskreter Firmen bot, deren hochentwickelte Handelstechnologien die traditionelle Wall-Street-Ordnung durcheinandergebracht haben. Jane Street hatte zwischenzeitlich beantragt, eine Anhörung unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Medien abzuhalten, eine Forderung, die der Richter als "fast schon fadenscheinig" abtat.
Der Streitfall beleuchtet das zunehmende Risiko von Diebstahlklagen im Finanzsektor, da Investoren und Händler vermehrt auf komplexe Technologien, Algorithmen und künstliche Intelligenz zurückgreifen, um Gewinne zu sichern. Jane Street behauptete, dass zwei ehemalige Mitarbeiter, die Anfang des Jahres zu Millennium wechselten, eine "höchst wertvolle, einzigartige und proprietäre" Handelsstrategie mitnahmen, die sich auf den indischen Optionsmarkt konzentriere.
Bemühungen von Jane Street, eine einstweilige Verfügung gegen die Nutzung dieser Strategie durch Millennium zu erwirken, blieben zunächst erfolglos. Im weiteren Verlauf des Falls drehte sich die Auseinandersetzung um den Nachweis eines irreparablen Schadens für Jane Street. Unterdessen berichtete die Financial Times, dass Jane Street allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 mehr als 8 Milliarden US-Dollar Umsatz generierte, insbesondere bekannt für seine Erfolge im Bereich von börsengehandelten Fonds und Unternehmensanleihen.
Millennium, 1989 von Izzy Englander gegründet, zählt mit über 60 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen zu den größten Multi-Manager-Hedgefonds der Welt. Laut einer Quelle sind die beiden im Rechtsstreit genannten Mitarbeiter, Douglas Schadewald und Daniel Spottiswood, weiterhin als Händler bei Millennium tätig.

