Rückkehr an den Kapitalmarkt: Argentinien setzt auf neue Staatsanleihen
Argentinien wagt nach acht Jahren Abstinenz einen erneuten Vorstoß auf den internationalen Finanzmarkt. Wirtschaftsminister Luis Caputo gab bekannt, dass das Land in der kommenden Woche vierjährige Staatsanleihen in US-Dollar mit einer Verzinsung von jährlich 6,5 Prozent ausgeben wird. Diese Maßnahme soll dazu dienen, im kommenden Jahr auslaufende Schuldtitel abzulösen.
Bedingt durch eine hohe Verschuldung und eingeschränkte Kreditwürdigkeit war Argentinien in den letzten Jahren weitgehend vom regulären Finanzmarkt abgeschnitten. Seit der letzten Ausgabe von Dollar-Staatsanleihen im Januar 2018 bezog das Land größtenteils frisches Kapital vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Der Schuldenberg bei der internationalen Institution beläuft sich mittlerweile auf über 40 Milliarden US-Dollar.
Der Druck des IWF auf Argentinien, die Dollarreserven bei der Zentralbank auszubauen, hatte zuletzt zugenommen. Caputo unterstrich in einem Interview, dass der Zugang zu den Märkten entscheidend sei, um Refinanzierungsprozesse nutzen zu können und gleichzeitig die Zentralbankreserven zu stärken.
Gleichzeitig verfolgt Präsident Javier Milei eine ultraliberale Wirtschaftspolitik, die seinem Land ein rigides Sparprogramm verordnet hat. Subventionen in Bereichen wie Gas, Elektrizität und öffentlichem Nahverkehr wurden gekürzt, arbeitsmarkttechnische Einschnitte vorgenommen und öffentliche Bauprojekte eingefroren. Diese Maßnahmen haben bereits zur Stabilisierung des Staatshaushalts und zur signifikanten Senkung der Inflationsrate beigetragen.

