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Milliarden-Deal für „Pokémon Go“? – Niantic plant Verkauf seines Spielegeschäfts

21. Februar 2025, 21:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Nintendo-Aktie im Aufwind: Der Kult-Hit „Pokémon Go“ könnte bald in neue Hände fallen.

Das beliebte Augmented-Reality-Spiel Pokémon Go steht möglicherweise vor einem Besitzerwechsel. Berichten zufolge verhandelt Entwickler Niantic über den milliardenschweren Verkauf seines Spielegeschäfts. Was das für die Gaming-Branche, Nintendo und die Zukunft von Pokémon Go bedeutet.

Ein Spiel, das die Welt veränderte

Im Sommer 2016 verwandelte Pokémon Go die Straßen weltweit in Jagdgründe für digitale Monster. Millionen von Spielern schwärmten mit ihren Smartphones aus, um virtuelle Pokémon in der realen Umgebung zu fangen.

Das Spiel wurde zu einem der erfolgreichsten Mobile-Games aller Zeiten und hat seitdem Milliardenumsätze generiert. Doch nun könnte sich ein Kapitel in der Erfolgsgeschichte dem Ende neigen: Niantic, das Entwicklerstudio hinter dem Augmented-Reality-Hit, plant offenbar den Verkauf seines gesamten Spielegeschäfts.

Laut einem Bericht von Bloomberg laufen derzeit Verhandlungen zwischen Niantic und dem Mobile-Gaming-Giganten Scopely, das zum saudi-arabischen Staatsfonds PIF gehört. Das Preisschild? Rund 3,5 Milliarden US-Dollar. Sollte der Deal zustande kommen, würde eine der größten Gaming-Transaktionen der letzten Jahre über die Bühne gehen.

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Warum will Niantic sein Spielegeschäft verkaufen?

Niantic ist bislang nicht über den gigantischen Erfolg von Pokémon Go hinausgewachsen. Zahlreiche Versuche, ein weiteres Blockbuster-Spiel auf den Markt zu bringen, scheiterten oder erfüllten die hohen Erwartungen nicht.

  • Harry Potter: Wizards Unite, ein AR-Spiel auf Basis des beliebten Harry-Potter-Universums, wurde 2022 eingestellt.
  • Catan: World Explorers, eine Augmented-Reality-Version des Brettspiel-Klassikers, hielt nur wenige Monate.
  • NBA All-World, ein Basketball-Spiel mit AR-Elementen, wurde ebenfalls nach kurzer Zeit wieder eingestellt.

Niantic stand zuletzt unter wachsendem Druck, seine Strategie zu überdenken. Trotz stabiler Umsätze von Pokémon Go konnte das Unternehmen keine weiteren Zugpferde etablieren.

Der CEO John Hanke betonte zwar immer wieder die langfristige Vision, eine AR-Plattform für die digitale und reale Welt zu schaffen, doch der Gaming-Sektor scheint für das Unternehmen zunehmend zur finanziellen Belastung zu werden.

Warum ist Scopely interessiert?

Scopely, das erst 2023 von der saudi-arabischen Savvy Games Group für 4,9 Milliarden US-Dollar übernommen wurde, baut sein Mobile-Gaming-Imperium aggressiv aus. Mit Spielen wie Star Trek: Fleet Command, Marvel Strike Force und Monopoly GO! hat sich das Unternehmen als einer der führenden Player im Markt etabliert.

Pokémon Go brachte Niantic Milliarden ein, doch andere Spiele floppten. Nun könnte das Unternehmen das Gaming-Geschäft abstoßen, um sich stärker auf AR-Technologie zu konzentrieren.

Der Erwerb von Niantics Spielegeschäft – und insbesondere von Pokémon Go – wäre ein strategischer Coup. Das Spiel generiert weiterhin jährliche Einnahmen in Höhe von rund 1 Milliarde US-Dollar, was es zu einer attraktiven Cash-Cow für Investoren macht. Zudem ist die Pokémon-Brand weltweit eine der wertvollsten IPs, und eine langfristige Sicherung der Rechte könnte Scopelys Position im Mobile-Markt massiv stärken.

Allerdings bleibt unklar, welche Rechte an Pokémon Go tatsächlich mitverkauft würden. Denn Niantic hält die Lizenz für das Spiel nur gemeinsam mit Nintendo und The Pokémon Company. Ob diese Partner einer Übernahme durch Scopely zustimmen oder ein eigenes Veto einlegen, könnte den Deal beeinflussen.

Wie reagiert Nintendo auf die Verkaufsgespräche?

Nintendo selbst hält einen geringen Anteil an Niantic, profitiert aber über The Pokémon Company massiv von den Umsätzen durch Pokémon Go. Der Hype um das Mobile-Game hat das Pokémon-Franchise in den letzten Jahren zusätzlich angekurbelt und zur Popularität neuer Spiele wie Pokémon Schwert & Schild sowie Pokémon Karmesin & Purpur beigetragen.

Quelle: Eulerpool

Die Nintendo-Aktie reagierte auf die Nachrichten prompt und legte in Tokio um 2,71 Prozent zu. Analysten sehen darin eine Marktreaktion auf die Unsicherheit, ob Nintendo durch eine Übernahme von Scopely möglicherweise an Einnahmen verlieren oder sich selbst stärker ins Mobile-Geschäft einbringen könnte.

Was bedeutet der Deal für die Spieler?

Sollte Pokémon Go tatsächlich in die Hände von Scopely wechseln, könnten sich für Spieler einige Veränderungen ergeben:

Mehr Monetarisierung: Scopely ist bekannt für aggressive In-Game-Käufe und könnte neue Mikrotransaktionen oder Abo-Modelle einführen.
Technologische Änderungen: Niantic entwickelt nicht nur Spiele, sondern auch AR-Technologien. Ob Scopely diesen Bereich weiterentwickeln oder Pokémon Go technisch umbauen würde, ist unklar.
Potenzielle Stabilisierung: Niantic hat in den letzten Jahren Personal abgebaut und sich aus Projekten zurückgezogen. Ein neuer Eigentümer mit klarer Strategie könnte dem Spiel neuen Schwung verleihen.

Ob der Verkauf am Ende wirklich zustande kommt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Pokémon Go bleibt – auch fast ein Jahrzehnt nach dem Hype-Start – eine der größten Erfolgsgeschichten der Gaming-Welt.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 21.02.2025 · 21:00 Uhr
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