Lululemon warnt vor US-Kaufzurückhaltung – Aktie fällt trotz Rekordjahr
Lululemon Athletica hat im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzplus von 10 Prozent auf 10,6 Mrd. US-Dollar und einem Nettogewinn von 1,8 Mrd. Dollar (+17 Prozent) neue Rekorde erzielt. Doch trotz dieser Zahlen sorgt eine spürbare Kaufzurückhaltung in den USA für deutliche Unruhe am Kapitalmarkt: Die Aktie des kanadischen Athleisure-Konzerns verlor im nachbörslichen Handel rund 10 Prozent.
Insbesondere das Kerngeschäft in Nordamerika bereitet Sorgen. Auf vergleichbarer Fläche stagnierte der Umsatz in der wichtigen Region im vierten Quartal, für das Gesamtjahr lag er sogar 1 Prozent im Minus. Der Rückgang der Kundenfrequenz in den 374 US-Filialen setzte sich nach Unternehmensangaben auch im ersten Quartal 2025 fort.
CEO Calvin McDonald erklärte, man habe das Jahr mit „vielversprechenden neuen Produkteinführungen“ begonnen, sehe jedoch auch, dass „die makroökonomische Lage für eine vorsichtigere Haltung der Verbraucher“ sorge. Eine interne Umfrage habe ergeben, dass steigende Sorgen über Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit viele Konsumenten zu Zurückhaltung bei Ausgaben bewegen.
Ein weiterer Belastungsfaktor: US-Präsident Donald Trumps Zollpolitik. Die neuen Importzölle auf Waren aus China und Mexiko wirken sich negativ auf Lululemons Margen aus. Finanzchefin Meghan Frank kündigte einen Rückgang der Bruttomarge um 0,6 Prozentpunkte für 2025 an. Zwar produziert das Unternehmen vor allem in Süd- und Südostasien – etwa in Vietnam, Sri Lanka und Bangladesch – doch auch in Mexiko und China betreibt es Stores und sieht sich direkt betroffen.
Sollten sich die Handelshemmnisse weiter verschärfen, werde man Preisanpassungen und Kostensenkungen prüfen, so Frank. Gleichzeitig deuten schwache Konsumdaten aus den USA auf einen breiteren Trend hin: Der jüngste Consumer Expectations Index des Conference Board fiel auf ein Zwölfjahrestief – ein Niveau, das üblicherweise konjunkturelle Abschwünge ankündigt. Auch Konkurrent Nike hatte zuletzt einen überraschenden Umsatzrückgang prognostiziert.