Kosten der Fleischerzeugung: Ein teures Unterfangen für Umwelt und Gesundheit
Eine kürzlich veröffentlichte Studie offenbart, dass die Produktion von Fleisch in Deutschland jährlich mit Umweltschäden in Höhe von etwa 21 Milliarden Euro zu Buche schlägt. Diese Summe resultiert aus Treibhausgasemissionen und der Belastung der Luft mit Schadstoffen, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace mitteilt. Die Kosten wachsen weiter an, wenn man die gesundheitlichen Folgen eines übermäßigen Fleischkonsums berücksichtigt, die sich auf rund 16 Milliarden Euro pro Jahr beziffern lassen. Diese entstehen durch ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes.
Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat die Studie im Auftrag von Greenpeace erstellt. Beate Richter, Agrarpolitikexpertin beim FÖS, betont, dass die versteckten Kosten der Nahrungserzeugung besser in die Preise eingepreist werden sollten. Sichtbare Folgekosten könnten zu nachhaltigeren und wirtschaftlicheren Konsum- und Produktionsmustern beitragen. Matthias Lambrecht von Greenpeace fordert die Politik auf, klimafreundliche Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu entlasten, um Verbraucher zu einer nachhaltigen Ernährung zu motivieren.
Dem stellt sich Peter Hauk, Agrarminister von Baden-Württemberg, entgegen, der die Vorteile eines regionalen Fleischkonsums hervorhebt. Er argumentiert, dass dieser nicht nur dem Klima und der Biodiversität zugutekommt, sondern auch wichtige Kreislaufwirtschaften unterstützt, die essenziell für den Erhalt von Obst und Gemüse sind. Ohne Weidetierhaltung wären die positiven Effekte auf Biodiversität und Kulturlandschaft gefährdet, so Hauk. Der Verzehr von regionalem Fleisch, so der CDU-Politiker weiter, ist somit auch ein Beitrag zum Klimaschutz.