Koalition in Berlin: Einigung bei zentralen Streitthemen erreicht
Eine bemerkenswerte Wende in der deutschen Politlandschaft: Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben bei einem Marathon-Koalitionsausschuss bedeutende Fortschritte in ausgewählten Streitfragen erzielt und hoffen nun auf ein Ende der Koalitionskrise. Speziell der Rentenstreit steht im Fokus, mit der Ankündigung einer umfassenden Reform und der Bereitstellung von zehn Milliarden Euro für die private Altersvorsorge, um den Widerstand innerhalb der Union zu überwinden. Kanzler Friedrich Merz zeigt sich in dieser Hinsicht optimistisch.
Im nächtlichen Kräftemessen der Koalitionsspitzen wurde das Rentenpaket, das zuvor zu heftigen Zerwürfnissen geführt hatte, generell bekräftigt. Wichtig bleibt die Zusage einer großen Reform und die Forderung nach Strukturreformen. Ein zentrales Element dieser Pläne ist der Einsatz von zehn Milliarden Euro aus Bundesaktienbeständen zur Förderung der privaten Vorsorge. Zudem soll die Rentenkommission spätestens 2026 geeignete Vorschläge vorlegen, um die Effizienz der Rentenvorsorge weiter zu steigern.
Auch beim festgesetzten Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor nach 2035 wurden Zugeständnisse erreicht. In einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bat Kanzler Merz um mehr Flexibilität bei der Zulassung von Fahrzeugen, die neben der Batterie auch einen Verbrennungsmotor nutzen. Dies wird sowohl von der Union als auch von Bundesländern unterstützt, um technologische Offenheit zu wahren.
Im Wohnungsbau sollen die Vorhaben ebenfalls neuen Schwung erhalten. Eine weitreichende Novelle des Baugesetzbuches ist geplant, um Bauen zu erleichtern. Vorrangmaßnahmen in angespannten Wohnungsmärkten und eine Digitalisierung der Bauleitplanung stehen bevor. Gleichzeitig wird die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes in Aussicht gestellt.
Trotz dieser ermutigenden Zeichen äußert sich die Opposition skeptisch und kritisiert die Vereinbarungen heftig. Die Linke sowie die Grünen betrachten die getroffenen Beschlüsse als unzureichend, während auch von Arbeitgeberseite die Forderung nach konkreteren Reformmaßnahmen erhoben wird.

