Grüner Parteitag beschließt Ende der Kassenfinanzierung für Homöopathie
Die Grünen haben auf ihrem jüngsten Parteitag in Hannover einen entscheidenden Kurswechsel vollzogen: Künftig sollen gesetzliche Krankenkassen homöopathische Behandlungen nicht mehr erstatten. Der zugrundeliegende Antrag betont die Verantwortung, dass die Solidargemeinschaft nur für Therapien aufkommen sollte, die durch wissenschaftliche Belege gestützt sind, anstatt lediglich auf dem Placeboeffekt zu basieren.
Ein zentraler Punkt der Debatte war die Irreführung, die durch die Kostenerstattung homöopathischer Mittel suggeriert wird. Während pflanzliche Arzneimittel positiv hervorgehoben wurden, da deren Wirksamkeit in vielen Fällen nachgewiesen ist, bleibt die Homöopathie aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege umstritten. Ein Berliner Delegierter wies auf die historische Fehlbarkeit des Erfahrungswissens hin, indem er Beispiele früherer medizinischer Irrwege wie den Aderlass nannte.
Der Beschluss beendet einen internen Richtungsstreit in der Partei, der bis auf einen Beschluss im August 2020 zurückgeht. Damals einigte sich der Bundesvorstand darauf, dass Krankenkassen solche Behandlungen nur in selbstfinanzierten Extratarifen anbieten sollten. Trotz Bedenken vor einer Wiederbelebung der Diskussion und möglicher Auswirkungen auf die bevorstehenden Landtagswahlen, vor allem durch den Rückgang der Umsätze in der Homöopathie, wurde die Entscheidung nun durch den Parteitag bestätigt.

