Griechisch-ukrainische Energiepartnerschaft: Ein neuer Gaskorridor für Südosteuropa
Griechenland und die Ukraine schreiten mit vermehrten Kooperationen in der Energiepolitik zu einer engeren Zusammenarbeit. Das bedeutendste Projekt stellt der vertikale Gaskorridor dar, der künftig die Transportkapazitäten für Flüssiggas von den griechischen Häfen in Richtung Südosteuropa und schließlich in die Ukraine erweitern soll. Diese Initiative ist das Herzstück eines in Athen unterzeichneten Abkommens, das die Energieversorgungssicherheit der Ukraine für die kommenden Wintermonate und die fernen Jahre stärken soll.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis betonte auf einer Pressekonferenz, zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die Solidarität Griechenlands mit dem ukrainischen Volk. Diese Zusammenarbeit ist Teil einer breiteren energiepolitischen Abstimmung Griechenlands mit den Vereinigten Staaten. Bereits am 7. November hatten die USA, gemeinsam mit Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Moldau und der Ukraine, den Entschluss gefasst, die bestehende Nord-Süd-Pipeline auszubauen, um die Vormachtstellung russischer Gaslieferungen allmählich durch alternative Quellen zu ersetzen.
Ab Januar sollen die Lieferungen von US-Flüssiggas über das erweiterte Leitungsnetz von Griechenland in die Ukraine beginnen. Der zunehmende Druck durch die ständigen Zerstörungen ukrainischer Gasdepots durch Russland erhöht die Dringlichkeit dieses Vorhabens. Präsident Selenskyj lobte sowohl Griechenland als auch US-Präsident Donald Trump für ihre Unterstützung bei der Realisierung dieses Erdgasprojekts. Darüber hinaus machte er noch vor seinem Besuch in Griechenland Angaben über den geplanten Lieferumfang des Winters, der sich auf zwei Milliarden Euro belaufen soll. Neben der aktuellen Energiezusammenarbeit bekundeten beide Regierungschefs auch die Hoffnung, dass Griechenland beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg behilflich sein wird.

