Udo Dinglreiter übernimmt Präsidentschaft bei Gesamtmetall
Der Spitzenverband der deutschen Metall- und Elektroindustrie hat einen neuen Taktgeber: Ab Januar übernimmt Udo Dinglreiter die Präsidentschaft von Gesamtmetall. Der Verband verkündete stolz seine Wahl durch den Gesamtvorstand. Dinglreiter bringt als Mitinhaber und Chef des bayerischen Maschinenbauers R. Scheuchl nicht nur Branchenexpertise, sondern auch frischen Wind mit, denn erstmals stammt ein Präsident dieser Position aus einem nicht tarifgebundenen Unternehmen.
Mit Respekt für die Tarifautonomie und das Wesen des Flächentarifs stellt Dinglreiter klar: Nicht jedes Unternehmen findet in den bestehenden Regelwerken die richtigen Antworten. Doch er betont, dass er als neuer Gesamtmetallchef die Bedürfnisse sowohl tarifgebundener als auch nicht tarifgebundener Firmen vertreten wird. "Ein besonders wertvoller Blickwinkel, gerade im Dialog mit Gewerkschaften und der Politik," erklärt er, um den Flächentarif wieder zu stärken.
IG Metall signalisiert dem neuen Präsidenten der Arbeitgeber ihre Herausforderung. Christiane Benner, die erste Vorsitzende, unterstreicht in ihrem Glückwunsch die Bedeutung der Flächentarifverträge als Garant gerechter Arbeitsverhältnisse. Sie kündigt an, Dinglreiter davon zu überzeugen, die Tarifbindung zu schätzen.
Im Herbst 2026 stehen die für 3,9 Millionen Beschäftigte maßgeblichen Tarifverhandlungen an, mit Fokus auf Kernsektoren wie Auto- und Maschinenbau. Dinglreiter tritt an die Stelle von Stefan Wolf, der aus strategischen Gründen im Oktober seinen Rücktritt erklärte. Mit 20 Jahren Erfahrung in führenden Positionen hatte sich Wolf einen Namen gemacht, bevor er 2020 die Präsidentschaft antrat, um den Weg für eine zukunftsweisende Tarifpolitik zu ebnen.

