Griechenland rüstet sich gegen drohende Waldbrandgefahr
Die Waldbrandsaison hat offiziell noch nicht begonnen, dennoch wüten die Flammen schon in Griechenland. Bereits im März zählte die Feuerwehr des Landes 1.359 Brände in Wald- und Buschgebieten. Aktuell steht eine große Fläche nordöstlich von Athen in Flammen. Insbesondere die stürmischen Winde rund um die Ortschaft Keratea erschweren den Feuerwehreinsatz und lassen erahnen, was in den kommenden Monaten bevorstehen könnte. Obwohl die griechische Regierung versichert, besser vorbereitet zu sein, weist sie gleichzeitig auf die immensen Risiken hin.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis machte unlängst bei einem Besuch des Ministeriums für Klimakrise und Katastrophenschutz deutlich, dass der Ernst der Klimakrise bereits spürbar ist. Er warnte, dass die Gesellschaft auf die schlimmstmöglichen Szenarien vorbereitet sein müsse, da heißere und trockenere Sommer insbesondere die Ausbreitung von Bränden beförderten.
In den letzten Jahren wurde die griechische Feuerwehr aufgestockt und zählt nun rund 18.000 Feuerwehrleute, unterstützt von 2.500 saisonalen Kräften und rund 4.500 freiwilligen Feuerwehrleuten. Organisationen aus Umwelt-, Natur- und Tierschutzzwecken stellen weitere 5.500 freiwillige Helfer bereit. Doch trotz dieser Verstärkung kritisiert die Tageszeitung 'Kathimerini' den fortschreitenden Verfall der eigenen Löschflugzeugflotte, deren Canadair-Flugzeuge zum Teil seit Jahrzehnten im Einsatz sind. Die Neuanschaffung von sieben Flugzeugen ist geplant, diese werden jedoch frühestens 2028 erwartet.
Die Technologie bietet Lösungen, aber keine Garantie: 80 Drohnen sind im Einsatz, um Brandausbrüche frühzeitig zu erkennen. Doch der Großbrand nordöstlich von Athen im letzten August zeigte, dass auch modernste Technologie manchmal versagt. Schnell erkannt und rasch bekämpft, konnten die ersten Flammen dennoch nicht gestoppt werden. Der Brand entwickelte sich aufgrund von Trockenheit und starken Winden zu einem der größten Waldbrände des Jahres, mit schweren Folgen.
Touristen sowie Einheimische müssen gewarnt sein: Die Zerstörungskraft der Waldbrände, wie zuletzt auf der Insel Rhodos erlebt, bedroht alle gleichermaßen. Die Evakuierung von rund 20.000 Touristen im Jahr 2023 bleibt in Erinnerung derjenigen, die damals die Flammen erlebten. Deshalb ist es essentiell, den Warnnachrichten des Katastrophenschutzes Beachtung zu schenken, die nicht nur bei Bränden, sondern auch bei anderen extremen Naturereignissen auf die Smartphones aller Anwesenden des Gebiets gesendet werden.