Kühne Verhandlungspläne ohne Putin: Istanbul wird Schauplatz neuer Friedensgespräche
Die jüngsten Friedensverhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Konflikts nehmen in Istanbul ihren Anfang, jedoch ohne die physische Anwesenheit von Russlands Präsident Wladimir Putin. Stattdessen wird die russische Delegation von Wladimir Medinski, einem der schillernden Ideologen des Putin-Regimes, geleitet. Medinski, einst Kulturminister, ist bekannt für seine umstrittenen historischen Darstellungen, deren Ziel eine politische Einflussnahme vermutet ist. Die russischen Vertreter umfassen weitere ranghohe Funktionäre, darunter Vize-Außenminister Michail Galusin und General Igor Kostjukow.
Interessanterweise fehlt nicht nur der russische Kremlchef, sondern auch Außenminister Sergej Lawrow der Veranstaltung. Die Ukraine, unterdessen, pflegt eine offene Haltung zu den bevorstehenden Gesprächen und sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj als möglichen Teilnehmer, um ernsthafte Fortschritte zu erzielen. Selenskyj hatte wiederholt betont, dass echte Verhandlungen eine persönliche Anwesenheit Putins erfordern würden, da dieser allein die Schlüsselfigur in der Entscheidungsfindung Russlands sei.
Die USA, unter der Führung von Präsident Donald Trump, agieren als potenzielle Vermittler in diesem diplomatisch heiklen Kontext. Außenminister Marco Rubio wird zusammen mit den Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg die amerikanischen Interessen auf dem Boden der Verhandlungen vertreten. Der steht jedoch im Widerspruch zu einer vorausgegangenen Forderung von Selenskyj und den westlichen Verbündeten nach einem sofortigen Waffenstillstand.
Zuvor hatten Diskussionen in Saudi-Arabien unter US-Vermittlung wenig Fortschritt gebracht. Auch die Verhandlungen im Jahr 2022 in der Türkei scheiterten, da eingeforderte Garantieerklärungen Russlands auf strikte Bedingungen bezüglich internationaler Eingriffe stießen. Damit wäre die Ukraine in erheblicher Abhängigkeit vom Kreml geraten, was für Kiew inakzeptabel schien.