GM pausiert Prognosen und reduziert Aktienrückkäufe - Handelspolitik im Fokus
General Motors, eines der Schwergewichte der US-amerikanischen Automobilbranche, hat infolge der aktuellen US-Zollpolitik seine Finanzprognosen vorerst auf Eis gelegt und plant, seine ursprünglich massiven Aktienrückkäufe größtenteils zurückzufahren. Mary Barra, die CEO des Unternehmens, verschob eine für Dienstag vorgesehene Telefonkonferenz mit Investoren kurzerhand um zwei Tage. Hintergrund dieser Verschiebung sind mögliche bevorstehende Änderungen in der Handelspolitik, die der Konzern aus Detroit in seiner Mitteilung als Grund angab. Im vorbörslichen Handel verlor die GM-Aktie infolgedessen über drei Prozent an Wert.
Berichten von „Wall Street Journal“ und Bloomberg zufolge plant US-Präsident Donald Trump, als Reaktion auf Forderungen aus der Branche, Erleichterungen bei Zöllen insbesondere für importierte Autoteile. US-Handelsminister Howard Lutnick äußerte in einem Bloomberg-Interview, dass die Regierung solche Maßnahmen als Anreiz für Unternehmen sehe, die in den USA produzieren möchten. Eine konkrete Ankündigung seitens Trump wird im Rahmen einer Veranstaltung in der Nähe von Detroit noch für den Abend erwartet.
In der Zwischenzeit erklärte Finanzvorstand Paul Jacobson, dass der ursprüngliche Ausblick des Unternehmens keine möglichen Auswirkungen von Zöllen berücksichtigt habe und daher unzuverlässig sei. Der geplante Aktienrückkauf von sechs Milliarden US-Dollar wird nun reduziert und lediglich für den im zweiten Quartal angedachten Betrag von zwei Milliarden Dollar umgesetzt.
Trotz eines Umsatzplusses von 2,3 Prozent im ersten Quartal auf 44 Milliarden US-Dollar, verzeichnete GM einen Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern um fast zehn Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn fiel um knapp sieben Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Bereinigt um Sonderposten war das Ergebnis je Aktie jedoch leicht über den Erwartungen der Analysten.