Ex-Steinhoff-Manager für steuerliche Manipulationen verurteilt

In einem wegweisenden Urteil hat das Landgericht Oldenburg einen früheren Topmanager des bekannten Möbelriesen Steinhoff zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe sowie einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt. Der Ex-Manager wurde in einer komplexen Steuerhinterziehungssache schuldig gesprochen, bei der es um nicht minder als 26 Millionen Euro ging. Für den 65-jährigen Angeklagten endet der Prozess mit einer vierjährigen Haftstrafe und einer Zahlung in Höhe von 252.000 Euro, die sich aus 720 Tagessätzen zu je 350 Euro zusammensetzt.

Die Verfahrensführung hatte durchaus ihre Schwierigkeiten. Laut Justizkreisen nahmen die Ermittlungen mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich angenommen, was eine Absenkung der Haftdauer von sechs auf vier Jahre zur Folge hatte. Im Verlauf des Prozesses, der im Februar beginnend, den Angeklagten mit den Konsequenzen seiner Taten konfrontierte, räumte dieser ein, Bilanzzahlen bewusst zum Nachteil der Finanzbehörden manipuliert zu haben. Die daraus resultierenden steuerlichen Effekte will der ehemalige Geschäftsführer mehrerer europäischer Firmen der Steinhoff-Gruppe beim Geständnis nicht vollends überschaut haben.

Ein Steuerschaden von 6,7 Millionen Euro wurde seitens des Gerichts festgestellt und mündete in Verurteilungen in insgesamt 20 Fällen. Trotz des Geständnisses bewertete die Justiz das Handeln des Managers nicht als vorsätzliche Steuerhinterziehung, betonte jedoch, dass er aufgrund seiner Ausbildung als Buchhalter das Wissen um die Tragweite seiner Taten gehabt haben müsse.

Erschwerend für das Strafmaß wirkten zudem zwei vorangegangene Urteile für private Steuervergehen und Bilanzunrichtigkeiten, die zu einer Bewährungs- und zu einer drei Jahre und drei Monate währenden Haftstrafe geführt haben. Diese vorherigen Verurteilungen gelten mit dem aktuellen Richterspruch des Landgerichts Oldenburg nun als aufgehoben.

Steinhoff, einst Europas zweitgrößter Möbelkonzern und im deutschen Raum speziell für die Kette Poco bekannt, erlebte 2017 durch die Enthüllung der Bilanzfälschungen einen dramatischen Kurseinbruch. Der Verkauf von Poco an den Mitbewerber XXXLutz zeichnete sich bereits ab und markiert eine Zäsur in der Firmengeschichte. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 13.05.2024 · 19:54 Uhr
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