Erdrutschartiger Wahlsieg für Putin in Tschetschenien – Wahlbeteiligung und Zustimmung auf Rekordniveau
Die Ergebnisse der Wiederwahl von Präsident Wladimir Putin in der russischen Teilrepublik Tschetschenien sprengen alle Rekorde: Mit einem Zustimmungswert von fast 99 Prozent erreicht der russische Amtsinhaber dort ein historisches Wahlergebnis. Die unter Führung von Ramsan Kadyrow stehende Region, bekannt für ihre traditionell starken Unterstützungsraten für die politische Führung in Moskau, verzeichnete eine Wahlbeteiligung von beeindruckenden 97 Prozent und übertrumpft damit sogar das schon beachtliche Ergebnis von 2018.
Ähnlich hohe Zustimmungswerte für Putin zeichnen sich auch in anderen Kaukasus-Republiken ab, wo der Amtsinhaber durchweg über 90 Prozent der Stimmen zugesprochen bekommt. Die russlandweite Zustimmungsrate wurde nach der Auszählung fast aller Stimmen auf über 87 Prozent taxiert – ein neuer Bestwert in Putins Wahlgeschichte.
Obwohl das gegenwärtige Ergebnis knapp unter dem Spitzenwert von 99,76 Prozent aus dem Jahr 2012 liegt, in welchem die Wahlbeteiligung mit annähernd 99,61 Prozent ihren Höhepunkt erreichte, werfen Experten und Beobachter ein kritisches Auge auf die Abstimmungsverfahren in Tschetschenien. Die Region, die vor allem unter Ramsan Kadyrow einen Ruf der Repression und fragwürdiger Wahlabläufe innehat, fällt regelmäßig durch Vorwürfe schwerster Menschenrechtsverletzungen und dem Verdacht politischer Auftragsmorde auf. Trotz der anhaltenden internationalen Kritik präsentiert sich Kadyrow als untadeliger Gefolgsmann von Präsident Putin.
In den 1990er Jahren noch als rebellische Region bekannt geworden, erlebte Tschetschenien im Jahr 1999, als Putin noch das Amt des russischen Premierministers bekleidete, eine massive Militärintervention Russlands. Obwohl die damalige Offensive – mit schwerwiegenden Zerstörungen in der Hauptstadt Grosny – eine nachhaltige Wunde in der Geschichte Tschetscheniens hinterließ, zeigt sich die Metropole heute wiederbelebt und modernisiert. (eulerpool-AFX)