Fachkräftemangel bekämpfen: Heil und Laumann fordern schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse
In einem gemeinsamen Vorstoß haben sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und der Arbeitsminister Nordrhein-Westfalens, Karl-Josef Laumann, für Vereinfachungen im Prozess der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse stark gemacht. Angesichts eklatanter Fachkräftelücken sehen beide Politiker erheblichen Handlungsbedarf, um berufliche Qualifikationen aus dem Ausland schneller und effizienter zu akzeptieren.
Heil kritisierte die derzeitigen Verfahren als zu träge und kündigte an, dass diese Problematik auf der Agenda der Ministerpräsidentenkonferenz im Juni einen prominenten Platz einnehmen werde. Ziel sei es, bestehende bürokratische Barrieren niederzureißen und die Potenziale ausländisch qualifizierter Arbeitskräfte aktiver zu nutzen, da auch diese über fundierte Ausbildungen verfügten.
Sein Kollege Laumann betonte die systemrelevante Bedeutung einer gelungenen Integration für den deutschen Arbeitsmarkt. Er sieht Verbesserungsbedarf vor allem in der Bewertung der formalen Qualifikationen und in der Handhabung von Sprachanforderungen. Nach erfolgreich absolviertem Deutschkurs solle es den Zugewanderten möglich sein, sofort beruflich tätig zu werden – und zwar mit realen Aufstiegschancen, statt sie durch ein Dickicht von zusätzlichen Kursen zu schicken.
Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnet eine signifikante Zunahme der Beschäftigung ukrainischer Staatsangehöriger in Deutschland. Mit einem Wachstum von fast 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist ein deutlicher Anstieg in der Einbindung dieser Gruppe in den Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Speziell in Nordrhein-Westfalen, wo nahezu 40.000 Ukrainer beschäftigt sind und eine Zuwachsrate von fast 39 Prozent erreicht wurde, zeigt sich der Bedarf an Integration in den Arbeitsmarkt besonders stark.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, äußerte seine Dankbarkeit für die Unterstützung, die über eine Million Schutz suchende Ukrainer bislang in Deutschland erfahren haben. Er hob hervor, dass viele nicht wüssten, wie hoch der Anteil der Hochschulabsolventen unter ihnen sei, winkt also mit ungenutztem Potenzial. (eulerpool-AFX)