Die Abwanderungswelle setzt sich fort: Ashtead Group erwägt US-Börsennotierung
In einer weiteren Herausforderung für den Londoner Finanzmarkt hat die Vermietungsfirma für Bauausrüstung Ashtead Group angekündigt, ihre Hauptnotierung von London in die USA verlegen zu wollen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt damit, dass die Vereinigten Staaten der 'natürliche langfristige Notierungsstandort' seien. Besonders bemerkenswert ist, dass Ashtead sowohl seine Berichte in US-Dollar veröffentlicht als auch den Großteil seines operativen Gewinns aus Nordamerika erzielt.
Dieser potenzielle Wechsel ist ein weiterer Rückschlag für Londons Kapitalmarkt, der bereits mehrere prominente Unternehmen an New York verloren hat. Zu diesen gehören CRH und Flutter Entertainment, die beide ihre Hauptnotierung in die USA verlagerten. Im vergangenen Jahr hatte sich auch der britische Chip-Hersteller Arm Holdings für einen Börsengang in New York entschieden und damit die Attraktivität Londons als internationale Börsenstadt infrage gestellt.
Um den Wechsel zu erleichtern, hat Ashtead unlängst auch in seiner Führungsetage Umstellungen vorgenommen. Im September wurde ein Amerikaner als neuer Finanzvorstand ernannt, um die Ausrichtung auf den US-Markt weiter zu unterstreichen. Der Vorschlag wird in den nächsten Wochen mit den Aktionären besprochen, bevor er auf einer Generalversammlung endgültig zur Abstimmung kommen soll. Die Umsetzung des Prozesses könnte 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen.
Neben der Ankündigung der geplanten Notierungsveränderung hat Ashtead auch eine Senkung seiner Jahresprognose für Mieteinnahmen bekanntgegeben. Diese Entscheidung wird durch die Dynamiken im kommerziellen Baumarkt in den USA beeinflusst. Zudem plant das Unternehmen, ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 1,5 Milliarden USD innerhalb der nächsten 18 Monate zu initiieren.

