Deutschland übergibt Luftraumüberwachung im Baltikum an die Niederlande
Die Bundeswehr hat ihren neunmonatigen Führungsauftrag im Nato-Einsatz zur Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten an die niederländischen Streitkräfte übergeben. Bei einer feierlichen Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Lielvarde in Lettland betonte Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, die zentrale Bedeutung des Nato Air Policing für die Sicherheit der lettischen Bevölkerung und der anderen baltischen Staaten. Angesichts der mehr als 1000 Tage andauernden russischen Aggression gegen die Ukraine wird die Bedeutung gemeinsamer Verteidigungsmaßnahmen hier besonders deutlich.
Im März 2024 übernahm Deutschland das Nato Air Policing im Baltikum und entsandte dafür bis zu fünf Eurofighter sowie etwa 200 Soldaten nach Lettland. Gerhartz unterstrich dabei die zuverlässige Partnerschaft Deutschlands mit den baltischen Nationen und bekräftigte die fortdauernde Unterstützung der Luftwaffe für Lettland und die Region. Sein persönlicher Flug nach Lettland in einem Eurofighter symbolisiert diese enge Verbindung.
In der Einsatzperiode mussten die deutschen Piloten insgesamt 54 Mal zu sogenannten Alarmstarts aufsteigen, um nicht identifizierte Flugzeuge im internationalen Ostsee-Luftraum zu identifizieren, die oft russische Militärflugzeuge waren. Oberstleutnant Christian Blohm, Führer des deutschen Einsatzkontingents, erklärte, dass diese Anzahl an Alarmstarts im normalen Bereich liege. Die Mission verlief wie bisherige Einsätze, ohne auffällige Verhaltensänderungen bei den russischen Flugzeugen, was die Effektivität der Mission und ihrer abschreckenden Wirkung unterstreiche.
In Ermangelung eigener Kampfflugzeuge wird der baltische Luftraum seit 2004 von der Nato gesichert, wobei die Mitgliedsstaaten abwechselnd Personal und Fluggeräte in die Region entsenden.