Tauwetter in Sicht? Hoffnungsschimmer für Kriegsparteien
In Istanbul hat ein richtungsweisendes Treffen zwischen den USA, der Türkei und der ukrainischen Delegation einen wichtigen Impuls für die bevorstehenden direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland gegeben. Unter der Leitung des türkischen Außenministers Hakan Fidan kamen die Delegationen zusammen, um die Weichen für den Dialog zu stellen, der nun unmittelbar bevorsteht. Die Spannung steigt, denn um 11.30 Uhr MESZ sollen sich die Vertreter der beiden Kriegsparteien erstmals seit 2022 direkt gegenübersitzen.
Die Erwartungen sind hoch, auch wenn der Weg bis zu diesen Gesprächen holprig war. Eigentlich war der direkte Dialog bereits für Donnerstag angesetzt gewesen, doch trotz vermittelnder Bemühungen der Türkei kam es zu Verzögerungen, die nicht zuletzt durch die Abwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Dämpfer erhielten. Der Kreml signalisiert trotzdem Gesprächsbereitschaft ohne Vorbedingungen, hält aber an seinen umstrittenen Maximalforderungen fest, die unter anderem die Anerkennung der Krim und anderer umstrittener Gebiete in der Ukraine als russisch fordern.
Kiew pocht auf eine Waffenruhe als zentralen Verhandlungsgegenstand mit dem übergeordneten Ziel eines „gerechten und dauerhaften Friedens“. Die ukrainischen Verhandlungsdirektiven, an deren Spitze Verteidigungsminister Rustem Umjerow steht, sind streng vertraulich. Auf russischer Seite führt Putins Berater Wladimir Medinski die Gespräche, während die USA mit Außenminister Marco Rubio präsent sind. Die Welt blickt gespannt auf Istanbul, in der Hoffnung, dass der Dialog ein kleines, aber bedeutendes Tauwetter zwischen den Konfliktparteien einläuten könnte.