Deutsche Anleihen schwächeln trotz stabiler US-Arbeitsmarktindikatoren
Die Kurse deutscher Staatsanleihen setzten zum Ende der Woche ihre Talfahrt fort. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future gab am Freitagnachmittag um 0,19 Prozentpunkte nach, notierend bei 136,09 Punkten. Infolgedessen stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,12 Prozent an.
Aus Übersee kamen gemischte Signale. Der frische US-Arbeitsmarktbericht brachte keine klare Ausrichtung für den Markt. Die Beschäftigungszahlen wuchsen im erwarteten Rahmen, wobei der Arbeitsmarkt sich robust zeigte. Allerdings stieg die Arbeitslosenquote leicht an. Christoph Balz von der Commerzbank kommentierte diese Entwicklung mit der Annahme, dass die US-Notenbank weiterhin die Zinsen senken werde, auch wenn eine Verlangsamung des Tempos möglich scheint.
Der deutsche Anleihemarkt fand wenig Unterstützung durch enttäuschende industrielle Daten aus der Heimat. Entgegen der Erwartungen, die ein Wachstum von 1,0 Prozent prophezeiten, fiel die Gesamtproduktion im Oktober um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Ökonom Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg betonte, dass der deutsche Industriesektor einen misslungenen Start ins letzte Quartal des Jahres erlebte, was die Hoffnung auf einen befriedigenden Jahresabschluss für die gesamtdeutsche Wirtschaft dämpft.
In Frankreich zeichnete sich hingegen eine Entlastung am Anleihemarkt ab. Die Zinssätze sanken weiter, nachdem Präsident Emmanuel Macron am Vortag angekündigt hatte, in Kürze einen neuen Premierminister zu ernennen. Diese Entwicklungen schüren bei Investoren die Zuversicht, dass der Haushaltsbeschluss im Laufe der kommenden Wochen erfolgen könnte.

