Dax unter Druck: Geringe Kaufbereitschaft belastet deutschen Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich nach einem zögerlichen Wochenstart am Dienstagvormittag erneut anfällig. Der Dax gab zuletzt 0,2 Prozent nach und fiel auf 23.195 Punkte zurück. Der angestrebte Durchbruch über die 200-Tage-Linie blieb dem Leitindex somit verwehrt, was ihn weiterhin angeschlagen erscheinen lässt. Diese technische Marke dient Investoren als Indikator für langfristige Trends.
Auch der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen verzeichnete einen Rückgang um 0,5 Prozent und notierte bei 28.475 Punkten. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 verlor zudem 0,1 Prozent. "Es mangelt nach wie vor an Anschlusskäufern, die bereit sind, in eine Erholung zu investieren", bemerkte Thomas Altmann von QC Partners. Laut Altmann hält sich der Dax nicht an die historischen Muster einer Jahresendrally im November. Der Monat, der traditionell einer der erfolgversprechendsten des Jahres ist, befindet sich derzeit tief im negativen Bereich.
Im Fokus der Anleger stehen nach wie vor die Rüstungsunternehmen, die während des Krieges stark im Wert gestiegen sind. Angesichts von Friedensgesprächen für die Ukraine verzeichnete die Aktie von Rheinmetall einen Anstieg um 2,2 Prozent. Auch die Anteilsscheine von Hensoldt und Renk konnten mit einem Plus von 1,5 beziehungsweise 3,9 Prozent zulegen.
Im Gegensatz dazu fiel die Bayer-Aktie um zwei Prozent, nachdem sie am Vortag fast 11 Prozent zugelegt hatte. Der pharmazeutische Riese hatte positive Studienergebnisse für Asundexian, ein Schlaganfall-Präventionsmittel, veröffentlicht, was zu einem kurzfristigen Preissprung führte.
Der Kurs des Elektrolysespezialisten Thyssenkrupp Nucera fiel um beachtliche 7,1 Prozent und nähert sich dem Rekordtief von 6,86 Euro aus dem April. Das Jahresminus stieg auf fast 29 Prozent an, nachdem enttäuschende Geschäftszahlen und ein unerwartet negativer Umsatzausblick bekannt wurden.

