Dax erholt sich langsamer – Puma-Übernahmegerüchte stützen Kurs
Der deutsche Aktienmarkt setzt seine positive Entwicklung am Donnerstag trotz abgeschwächtem Tempo fort. Der Dax klettert gegen Mittag um 0,2 Prozent auf 23.783 Punkte und überschreitet dabei die 21-Tage-Linie – ein anerkanntes Indiz für den kurzfristigen Trend. Der Wochenzuwachs summiert sich nun auf über drei Prozent. Auch der MDax zeigt Stärke mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 29.425 Punkte, während der EuroStoxx 50 leicht um 0,1 Prozent nachgibt.
Die Erholung am Markt wird von Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Konflikts in der Ukraine und optimistischen Zinsprognosen angetrieben. Diese Dynamik bleibt jedoch nicht unbeobachtet. Marktanalyst Jochen Stanzl von der Consorsbank stellt fest, dass der Dax die Verluste aus dem Vormonat nahezu wettmachen konnte. Die zu Jahresende oftmals düstere Stimmung ist unlängst einer positiven Thanksgiving-Rally gewichen, nachdem die US-Notenbank Zinserleichterungen signalisiert hat.
Besonders spannend sind die Entwicklungen rund um den Sportartikelhersteller Puma, dessen Aktienkurs um auffallend 17 Prozent gestiegen ist. Gerüchte um eine Übernahme durch chinesische Interessenten, darunter Anta Sports, beflügeln den Kurs. Auch Li Ning und Asics könnten auf der Liste potenzieller Käufer stehen.
An vorderster Dax-Position verteuern sich die Aktien von Deutscher Börse um 4,0 Prozent. Analysten der US-Bank JPMorgan haben die Papiere hochgestuft und das Kursziel angehoben. Im Gegensatz dazu verbuchen die Anteilsscheine von Eon nach einem verhaltenen Analystenkommentar einen Verlust von 1,8 Prozent.
Positive Nachrichten gibt es indes von Wacker Chemie, die als Teil eines Kostensenkungsprogramms über 300 Millionen Euro jährlich sparen wollen. Die Initiative umfasst den weltweiten Abbau von über 1.500 Arbeitsplätzen und treibt die Aktie um 1,9 Prozent in die Höhe. Auch Bechtle kann sich mit einem Kursplus von 4,8 Prozent freuen, gesteigert durch eine wichtige Vertragsunterzeichnung mit ProVitako. Salzgitter hingegen beeindruckt mit einem Anstieg auf das höchste Kursniveau seit Sommer 2023, ausgelöst durch das Potenzial eines weniger protektionistischen Handelsumfelds in Europa.

