Chinesische Hafenpolitik: Ein Schlag gegen sanktionierte Öltanker
Die Shandong Port Group hat einem neuen Bericht zufolge ein Verbot für sanktionierte US-Tanker erlassen, die in den Häfen der ostchinesischen Provinz Shandong anlegen wollen. Die Region ist eine bedeutende Importdrehscheibe für Rohöl aus Iran, Russland und Venezuela, insbesondere für unabhängige Raffinerien, die von den Preisnachlässen profitieren.
Im vergangenen Jahr importierte Shandong etwa 1,74 Millionen Barrel Rohöl pro Tag aus den genannten Ländern, was etwa 17% der gesamten chinesischen Importe ausmachte. Sollte das Verbot strikt umgesetzt werden, könnten die Frachtraten für diese Raffinerien steigen, was durch die Verlängerung der Sanktionen durch Washington noch angeheizt wird.
Der kürzlich von der Shandong Port Group veröffentlichte Erlass verbietet das Anlegen, Entladen und die Unterstützung von Schiffen, die auf der Sanktionsliste des US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control stehen. Die Häfen von Qingdao, Rizhao und Yantai, Schlüsselstandorte für den Ölimport, stehen unter dieser Verwaltung.
Trotz Anfragen blieb eine öffentliche Stellungnahme von Shandong Port aus. Eine zweite Mitteilung deutet jedoch an, dass der Einfluss des Verbots begrenzt sein könnte, da viele Öltanker genutzt werden, die nicht sanktioniert sind. Zum Jahresende wurden dennoch große Mengen iranisches Öl durch sanktionierte Schiffe wie die Phonix, Vigor, Quinn und Divine entladen.
Der florierende graue Markt mit etwa 669 Schattentankern, wie von Lloyd's List Intelligence geschätzt, bleibt eine Herausforderung in der durch Sanktionen geprägten globalen Ölwirtschaft.