Jeanette Biedermanns gefährliche DDR-Flucht
(BANG) - Jeanette Biedermann hat von ihren Erlebnissen als DDR-Flüchtling erzählt.
Musikalisch steht die Sängerin seit einigen Jahren mit der Band 'Ewig' auf der Bühne. 2012 hat sie die Band mit ihrem Ehemann Jörg Weißelberg und dem Bassisten Christian Bömkes gegründet. Davor war sie vor allem als Popstern und 'GZSZ'-Star bekannt. In einem Interview mit dem Magazin 'SUPERillu' hat sich die Schauspielerin nun an ältere Zeiten erinnert und sprach über ihre Flucht aus der DDR.
1989 flohen die Eltern der damals Neunjährigen mit ihr in die deutsche Botschaft in Prag. Die 'Rock My Life'-Sängerin berichtete: ''Mein Vater sagte, wir gehen in den Westen, dort sind wir frei, wir können reisen, ich könne studieren und dort leben und zu Hause sein, wo ich will. Für mich war es ein Riesen-Abenteuer. Meine Mutter und ich wohnten auf einer Treppenstufe mit wenig Essen und auch schwierigen hygienischen Verhältnissen.'' Sie fügte hinzu: ''Als wir dann im Zug im Westen ankamen, empfingen uns ganz viele fröhliche Menschen. Ich habe noch nie so viele selbstlose, hilfsbereite Menschen kennengelernt, die uns mit Essen versorgt haben, uns Übernachtungsmöglichkeiten angeboten haben und einfach wahnsinnig nett waren.''
Über die islamfeindliche 'Pegida'-Bewegung sagt die Sängerin deshalb: ''Grausig! Die Flüchtlinge sind Menschen, die alles verloren haben, die nichts mehr haben. Da steht doch außer Frage, wie man sich als zivilisierter Mensch verhält. Da sagt man: Kommt her, wir kümmern uns um euch und helfen euch! So war das doch auch bei uns damals! Und wir waren keine anderen Flüchtlinge. Wir hatten nur das Glück, dass bei uns kein Krieg geherrscht hat.''