Wirtschaftsstagnation in Deutschland: Hoffnung auf Aufschwung im Schlussquartal
Im dritten Quartal dieses Jahres verharrte die deutsche Wirtschaft in einem Stillstand, da das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal stagnierte, wie das Statistische Bundesamt bestätigte. Ein erstes Licht am Ende des Konjunkturtunnels könnte im letzten Quartal 2025 erscheinen, was der größten Volkswirtschaft Europas helfen könnte, ein drittes Jahr ohne Wachstum doch noch abzuwenden. Für das nächste Jahr zeigen sich Ökonomen optimistisch und setzen auf ein Ende der Flaute, zu dem auch umfangreiche staatliche Investitionen in die Infrastruktur und Verteidigung beitragen sollen.
Die deutschen Exporte schwächten im Zeitraum von Juli bis September, obwohl Unternehmen verstärkt in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge investierten – die Investitionen in Ausrüstungen stiegen um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Gleichzeitig verzeichneten die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen einen Rückgang um 0,7 Prozent. Ursächlich für diese Entwicklung sind unter anderem erhöhte Zölle der USA sowie ein schwächelndes Geschäft auf dem chinesischen Markt. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, resümierte, dass die Konjunktur des dritten Quartals durch die schwachen Exporte ausgebremst wurde, während die Investitionen leicht zulegten.
Auch der private Konsum litt unter der anhaltenden Inflation. Höhere Preise speziell im Bereich Lebensmittel und Dienstleistungen führten zu einem Rückgang des privaten Verbrauchs um 0,3 Prozent – ein Novum seit Ende 2023, da Haushalte beispielsweise ihre gastronomischen Ausgaben reduzierten. Die Einzelhändler blicken mit Sorge auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft, da viele Verbraucher laut Umfragen planen, Kürzungen vorzunehmen.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin angespannt. In Schlüsselbranchen wie der Automobilindustrie kam es binnen eines Jahres zu einem Verlust von nahezu 50.000 Arbeitsplätzen. Die gewohnte Herbstbelebung fiel schwach aus, und es wird erwartet, dass die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt in den Wintermonaten Januar und Februar wieder über die Drei-Millionen-Marke klettert.

