Wirtschaft in der Wartehaltung: Rainer Dulger ruft Regierung zu entschlossenem Reformkurs auf
Auf dem Arbeitgebertag in Berlin hat Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger die Bundesregierung zu einem mutigeren Reformansatz aufgefordert. Er betonte die Notwendigkeit, mehr Ehrgeiz innerhalb der Koalition zu entwickeln, und wies darauf hin, dass bislang keine entschieden wirtschaftspolitische Wende zu erkennen sei. Diese Kritik zielte auf eine Ankündigung von Bundeskanzler Friedrich Merz, der einen 'Herbst der Reformen' versprochen hatte.
Dulger forderte als Vertreter der Unternehmer einen zügigen Fortschritt und konkrete Ergebnisse. Er sieht großes Potenzial in Deutschland und verlangt von der Politik, sich mit klaren Lösungen zu positionieren, anstatt nur zu definieren, was sie nicht anstrebt.
Er hob hervor, dass die dringenden Probleme des Landes endlich gelöst werden müssten, insbesondere da die AfD in Umfragen starken Zuspruch erfährt. Dulger zeigte sich überzeugt, dass das Vertrauen in die etablierten Parteien zurückkehren wird, sofern die gegenwärtige Koalition erfolgreich handelt.
Der Präsident identifizierte übermäßige Bürokratie, hohe Energiekosten und steigende Sozialabgaben als selbstverschuldete Probleme. Nach zwei Jahren der Rezession erwarten Experten für das laufende Jahr bestenfalls eine Stagnation der deutschen Wirtschaft, während 2024 ein leichteres Wachstum prognostiziert wird.
Besondere Anerkennung zollte Dulger der Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche für ihren Einsatz zur Reform des Sozialstaats und ihrer Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit. Er ermutigte Reiche, ihren Kurs unbeirrt weiterzuverfolgen.

