Wie sicher sind Ihre Geldanlagen? Ein Blick auf die Einlagensicherung
Die gesetzliche Einlagensicherung: Ihr Basisschutz
Aufbauend auf europäischen Richtlinien schützt die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland und allen EU-Ländern Ihre Einlagen bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank. Dieser Schutz umfasst Guthaben auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten sowie Sparbücher. Nicht abgesichert sind hingegen Wertpapiere wie Aktien oder Fonds und Inhalte von Bankschließfächern. Wichtig: Die 100.000-Euro-Grenze gilt pro Person und Bank – nicht pro Konto. Mehrere Konten bei derselben Bank werden zusammengerechnet.
Wer tiefergehende rechtliche Fragen zur Einlagensicherung hat oder in einem konkreten Fall rechtlichen Beistand benötigt, sollte sich an einen erfahrenen Anwalt für Kapitalmarktrecht in Passau wenden. Dieser kann individuell prüfen, ob und in welchem Umfang ein Anspruch auf Sicherung besteht – besonders bei komplexeren Sachverhalten wie Gemeinschaftskonten, Nachlassregelungen oder Insolvenzfällen.
Freiwillige Sicherungssysteme: Der zusätzliche Schutz
Über die gesetzliche Absicherung hinaus bieten viele deutsche Banken freiwillige Sicherungssysteme an, die nach Bankengruppen organisiert sind:
- Sparkassen und Volksbanken: Institutssicherungsfonds schützen die gesamte Bank.
- Private Banken: Der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken sichert pro Kunde bis zu 20 % des Bankeigenkapitals – oft mehrere Millionen Euro.
Diese zusätzlichen Systeme stärken das Kundenvertrauen, sind rechtlich jedoch nicht so verbindlich wie die gesetzliche Einlagensicherung.
Sonderfälle: Gemeinschaftskonten und hohe Einlagen
Bei Gemeinschaftskonten verdoppelt sich der Schutz auf 200.000 Euro, da jeder Kontoinhaber Anspruch auf die volle Sicherungssumme hat. Für temporär hohe Einlagen – etwa aus Immobilienverkäufen, Erbschaften oder Versicherungsleistungen – gilt wichtig zu wissen: Ein erweiterter Schutz von bis zu 500.000 Euro greift, allerdings nur für sechs Monate. Dokumentieren Sie bei solchen Sondereinlagen unbedingt deren Herkunft, um im Ernstfall Ihren Anspruch nachweisen zu können.
Ausländische Banken: Was gilt bei EU- und Nicht-EU-Instituten?
Bei Banken aus EU-Ländern greift die Einlagensicherung des jeweiligen Heimatlandes – ebenfalls mit einer Grenze von 100.000 Euro, wobei die Qualität je nach Wirtschaftskraft variieren kann. Bei Nicht-EU-Banken sollten Sie die jeweiligen Sicherungssysteme besonders sorgfältig prüfen. Wichtig: Operiert eine ausländische Bank über eine Zweigstelle in Deutschland, gilt die deutsche Einlagensicherung. Informieren Sie sich vor jeder Kontoeröffnung über das geltende Schutzsystem.
Digitale Banken und Neobanken: Wie steht es um Ihre Sicherheit?
Digitale Banken mit europäischer Banklizenz nehmen am gesetzlichen Einlagensicherungssystem teil – allerdings im Land ihrer Registrierung. So greift beispielsweise bei N26 die deutsche und bei Revolut die litauische Einlagensicherung. Beachten Sie: Nicht alle Fintech-Unternehmen sind vollwertige Banken. Manche operieren mit E-Geld-Lizenzen, bei denen Kundengelder zwar getrennt verwahrt werden, aber nicht unter die klassische Einlagensicherung fallen. Viele Neobanken verzichten zudem auf freiwillige Zusatzschutzmaßnahmen.
Praktische Tipps für maximalen Einlagenschutz
Um Ihre Ersparnisse bestmöglich zu schützen, verteilen Sie größere Summen auf verschiedene, rechtlich eigenständige Banken. So nutzen Sie die 100.000-Euro-Grenze mehrfach. Dies ist besonders wichtig für Beträge über 100.000 Euro.
Als Paar können Sie durch Gemeinschaftskonten den Schutz auf 200.000 Euro pro Bank verdoppeln. Prüfen Sie zudem, ob Ihre Banken an zusätzlichen, freiwilligen Sicherungssystemen teilnehmen – diese Information finden Sie auf der Bankwebseite oder in den AGB.
Ihr Geld in sicheren Händen: Worauf es wirklich ankommt
Die Einlagensicherung bietet einen soliden Schutz für Ihre Ersparnisse. Dennoch empfiehlt sich bei größeren Summen die Verteilung auf verschiedene Banken und die Nutzung von Gemeinschaftskonten. Informieren Sie sich regelmäßig über die geltenden Sicherungssysteme Ihrer Institute und prüfen Sie deren Teilnahme an freiwilligen Schutzmechanismen. So behalten Sie auch in finanziell unsicheren Zeiten die Kontrolle und können Ihrer finanziellen Zukunft gelassen entgegensehen.


