Bund und Länder intensivieren Kooperation bei der Drohnenabwehr
Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bereich der Drohnenabwehr wird künftig verstärkt und strategisch neu aufgestellt. Im Rahmen der InnenMinisterkonferenz in Bremen wurde der Beschluss gefasst, ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum zu etablieren. Diese Einrichtung wird unter der Leitung des Bundes stehen und an die Bundespolizei angegliedert sein. Geplant ist, dass das Zentrum noch in diesem Jahr den Betrieb aufnimmt.
In einem einzigartigen Zusammenschluss sollen alle relevanten Sicherheitsbehörden, inklusive Bundeswehr und Nachrichtendienste, an einem Tisch zusammenarbeiten. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann berichtete über die Pläne und hob die Bedeutung eines integrierten Echtzeit-Lagebildes hervor, das den Beteiligten zur Verfügung stehen soll. Hamburgs Innensenator Andy Grote betonte, dass die effektive Einschätzung und Abwehr potenzieller Drohnengefahren von zentraler Bedeutung sei. Er unterstrich die Notwendigkeit einer schnellen und klaren Zuständigkeitsklärung, bei der sowohl Landes- als auch Bundesbehörden involviert sein können.
Gleichzeitig bleibt die Frage der rechtlichen Grundlagen für diese enge Zusammenarbeit ein Diskussionspunkt. Das Drohnenabwehrzentrum zielt darauf ab, die Analysefähigkeit und Kommunikation bei Sichtungen unbemannter Fluggeräte zu optimieren. Flughäfen, Bundeswehrstandorte und Energieversorger stehen dabei besonders im Fokus. Insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine haben Drohnensichtungen an kritischen Infrastrukturen in Deutschland zugenommen.
Auf der Konferenz zeigte eine spezialisierte Einheit der Bundespolizei ihre Expertise zur Neutralisierung unbemannter Fluggeräte, während auch die Bundesländer, zwar in unterschiedlichem Maße, über eigene Abwehrfähigkeiten verfügen.

