DAX zeigt kräftigen Aufwärtstrend: Anleger blicken gespannt auf US-Zinsentscheid
Der deutsche Aktienmarkt erlebt eine bemerkenswerte Erholung und sorgt am Freitag für positive Stimmung an den Börsen. Erstmals seit Mitte November konnte der DAX die bedeutende Marke von 24.000 Punkten überschreiten, was die Herzen der Anleger höherschlagen lässt. Am Nachmittag verbuchte der deutsche Leitindex einen Zuwachs von fast einem Prozent und erreichte 24.098,48 Punkte. Diese Entwicklung kommentierte Jürgen Molnar von Robomarkets optimistisch mit den Worten: 'Die Börsenampel steht auf Grün.' Die Investoren richten ihren Blick voller Erwartung auf den nächsten Zinsentscheid der US-Notenbank.
Der vergangene Wochenbeginn zeigte sich hingegen noch schwach mit einem Tiefststand von über 23.400 Punkten, doch seitdem konnte der DAX kräftig zulegen. Besonders erfreulich sind die gestiegenen Industrieaufträge, die zum Wochenausklang Rückenwind verliehen und Hoffnungen auf eine Jahresendrallye weckten. Laut dem Marktkenner Molnar rückt in diesem optimistischen Szenario nun die Hürde bei 24.200 Punkten als nächstes Ziel in den Fokus.
Der MDAX konnte ebenfalls zulegen und stieg um 0,8 Prozent auf 29.826,83 Punkte, während der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 um ein halbes Prozent an Wert gewann. Zwar wird eine Zinssenkung in den USA erwartet, doch dürften die um 16.00 Uhr anstehenden Inflationsdaten aus den Staaten besondere Beachtung finden. Im Zentrum stehen der PCE-Preisindex und die privaten Konsumausgaben, die für die US-Notenbank von Bedeutung sind. Trotz des jüngst schwächelnden Arbeitsmarkts und der andauernden Inflation rechnet der Robomarkets-Experte Molnar nicht mit bedeutendem Einfluss auf Zins- und Investitionsentscheidungen.
Unter den deutschen Unternehmen gerieten Rückversicherer ins Visier, nachdem die Swiss Re mit ihrem schwachen Ausblick enttäuschte. Die Aktien von Munich Re und Hannover Rück gaben jeweils ein gutes halbes Prozent nach, während Swiss Re in Zürich deutlich an Wert verlor.
Schott Pharma enttäuschte mit einem Rekordtief am SDax-Ende und einem verhaltenen Ausblick. Analyst Olivier Calvet von der UBS erwartet daher gesunkene operative Gewinne.
Analysteneinschätzungen beeinflussten erneut die Kurse. So stiegen Salzgitter-Papiere um gut drei Prozent, nachdem die Citigroup ihr Kursziel für den Stahlhersteller angehoben hatte. Auch Thyssenkrupp profitierte von dieser Entscheidung und verzeichnete ein Plus von rund vier Prozent.
Im Bereich der Rüstungsgüteranalysen von Bank of America gab es hingegen unterschiedliche Reaktionen: Renk erhielt eine Kaufempfehlung, was die Aktien um 4,3 Prozent steigen ließ. Hensoldt hingegen fiel mit einem gesenkten Kursziel auf, legte aber dennoch um 0,3 Prozent zu. Auch Rheinmetall erfreute sich eines Zuwachses von mehr als einem halben Prozent, trotz eines reduzierten Kursziels.

