Wenn Ergonomie wirkt, bleibt der Prozess ruhig – auch wenn sich der Ablauf ändert.
Arbeitsplatzsysteme, die dynamische Anforderungen in der Intralogistik mitgehen
Landshut, 02.12.2025 (PresseBox) - Ergonomie in der Industrie wird häufig mit Idealhöhen, Kraftgrenzen oder Greifräumen definiert. Diese Grundlagen sind wichtig – reichen in der Praxis jedoch nicht aus. Produktions- und Logistikprozesse verändern sich: neue Varianten, saisonale Peaks, zusätzliche Prüfschritte, wechselnde Gebindegrößen oder neue Versorgungskonzepte. Wenn ein Arbeitsplatzsystem auf solche Dynamiken nicht reagieren kann, geht die ergonomische Wirkung verloren, selbst wenn die ursprüngliche Planung korrekt war.
Prozessruhe statt Idealmaße
Ergonomie entfaltet ihre Wirkung nur dann vollständig, wenn ein Arbeitsplatzsystem nicht nur für den aktuellen Ablauf passt, sondern auch auf veränderte Anforderungen reagieren kann. Werden Arbeitsebenen, Übergabehöhen und Funktionszonen bei Prozessänderungen nicht gemeinsam angepasst, entsteht genau die Unruhe, die ergonomische Planung eigentlich verhindern soll. Entscheidend ist daher nicht der einzelne Höhenwert, sondern die stimmige Ebenenabstimmung entlang des gesamten Prozesses.
Greifpunktstabilität – kleine Abweichungen, große Wirkung
Greifräume sind etabliert, aber der entscheidende Faktor im Tagesgeschäft ist die Stabilität des tatsächlichen Greifpunkts. Variierende Füllstände oder wechselnde Gebindehöhen können mentale Umschaltungen auslösen – selbst bei körperlich leichter Arbeit. Stabilität entsteht durch Wiederholbarkeit, nicht durch Idealmaße. Die Erfahrung zeigt: Schon wenige Zentimeter Differenz können spürbar Einfluss auf Taktstreuung und Fehlerquote haben.
Funktionszonenlogik – klare Tätigkeiten, klare Bewegung
Sichtarbeit, Greifarbeit, Prüfschritte und Dokumentation auf derselben Fläche erzeugen mentale Umschaltungen und Suchbewegungen. Klare Funktionszonen – ohne Umbauten erreichbar – reduzieren Unterbrechungen, verbessern Bewegungsfluss und stabilisieren den Prozess. Kleine strukturelle Eingriffe können messbare Wirkung entfalten.
Übergabehöhen – ein oft unterschätzter ergonomischer Hebel
Die stärkste ergonomische Wirkung liegt oft an Übergaben: Rollenbahnen, Durchlaufregale, mobile Wagen, FIFO-Systeme. Wenn deren Endhöhen nicht zur Bewegungsachse passen, entstehen Mikroanpassungen, die den Ablauf unruhig machen. Anpassung der Übergabehöhe stabilisiert den Bewegungsfluss – ohne Mehrzeit, ohne Mehrfläche.
Warum Modularität ergonomische Wirkung langfristig erhält
Da industrielle Prozesse dynamisch sind, muss ein Arbeitsplatzsystem nachjustierbar bleiben. Variationswechsel, neue Gebindehöhen, zusätzliche Prüfschritte, saisonale Schwankungen und Automatisierung (z. B. AMR oder Routenzug) beeinflussen die optimale Einrichtung. Starre Systeme verlieren über die Zeit ihre ergonomische Wirkung – selbst bei perfekter Ausgangsplanung.
NeoLog setzt deshalb auf modulare Rohrklemm-Technik in drei aufeinander abgestimmten Systemwelten (LOGIFORM, ALUFORM, TETRIFORM). Höhen, Ebenen und Funktionszonen lassen sich präzise anpassen, ohne Schweiß- oder Bohrarbeiten und ohne Betriebsunterbrechung. Übergaben können exakt eingestellt und mobile Module in bestehende Materialflüsse integriert werden. Ergonomie bleibt damit nicht nur korrekt, sondern wirksam – auch unter sich wandelnden Bedingungen.
Blick in die Praxis
Unsere Projekterfahrungen zeigen wiederkehrende Muster: Kleine Anpassungen an Durchlaufhöhen, Greifpunkten oder Zonenlogik reduzieren Variation sofort, stabilisieren Abläufe und reduzieren mentale Belastung. Entscheidend ist nicht der Umfang der Veränderung, sondern ihre Präzision entlang des Prozesses.
Ausblick
In den kommenden Jahren wird Ergonomie zunehmend mit Prozessengineering verschmelzen. Systeme müssen nicht nur ergonomisch korrekt sein, sondern prozessadaptiv – kompatibel mit Routenzügen, autonomen mobilen Robotern und variantenreichen Fertigungsstrukturen. Die ergonomische Wirkung entscheidet sich in Zukunft weniger am Idealmaß als an der Fähigkeit eines Systems, Stabilität auch unter veränderten Rahmenbedingungen zu erhalten.
Weiterführende Informationen
Dieser Beitrag ist Teil der Themenreihe „Ergonomie in industriellen Arbeitsplatzsystemen“ mit praktischen Einblicken aus realen Projekten in Montage, Logistik und Maschinenbau.
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