Wende in der Armutsentwicklung: Reale Einkommenssteigerungen für Betroffene
Die Inflation in Deutschland hat in den letzten Jahren die finanzielle Lage der Menschen am unteren Rand der Einkommensskala erheblich beeinträchtigt. Trotz dieser Herausforderungen zeigt ein aktueller Bericht des Paritätischen Gesamtverbands Licht am Ende des Tunnels. Erstaunlicherweise verzeichnete die Gruppe der armutsgefährdeten Personen im vergangenen Jahr nach vorangegangenen Kaufkraftverlusten erstmals wieder ein leichtes reales Einkommensplus.
Der Verband analysierte die Daten des Statistischen Bundesamts, wonach das inflationsbereinigte mittlere Einkommen dieser Bevölkerungsgruppe 2023 bei 921 Euro lag. Im Vergleich dazu betrug das mittlere Einkommen im Jahr 2020 noch 981 Euro. Über die letzten Jahre hinweg erlebte diese Einkommensgruppe einen kontinuierlichen Rückgang auf insgesamt 883 Euro bis 2023. Wie der Bericht betont, konnte der Trend der realen Verarmung erst im Jahr 2024 gestoppt werden.
Diese Entwicklung ist besonders relevant angesichts der steigenden Armutsquote: Das Statistische Bundesamt stellte im Januar fest, dass 2024 rund 15,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als armutsgefährdet galten. Dies entspricht etwa 13,1 Millionen Menschen und zeigt einen Anstieg im Vergleich zu 14,4 Prozent im Vorjahr. Personen gelten als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung beträgt, was im vergangenen Jahr einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.378 Euro entsprach.