Wachstum auf Sparflamme: CBI kritisiert britische Steuerpolitik
Das Wirtschaftswachstum Großbritanniens steht auf dem Prüfstand. Die Confederation of British Industry (CBI), der bedeutendste Wirtschaftsverband des Landes, hat ihre Wachstumsprognosen gesenkt und warnt vor den Folgen der jüngsten Steuerpolitik unter der Leitung von Rachel Reeves.
Ihrer Einschätzung nach steht die Entscheidung, die Steuern zu erhöhen, im direkten Zusammenhang mit einer anhaltend hohen Inflation, die wahrscheinlich bis 2026 über dem 2%-Ziel der Bank of England verharren könnte. Die CBI sieht sich gezwungen, ihre Wachstumszahlen für dieses Jahr auf 0,9% und für 2025 auf 1,6% zu korrigieren, nachdem ursprüngliche Prognosen von 1% und 1,9% im Juni veröffentlicht wurden.
Diese Anpassung wird den Druck auf Haushalte und Unternehmen spürbar erhöhen, wie die Ökonomen der CBI hervorheben. Inmitten dieser Entwicklungen äußert sich Michael Summersgill, der Vorstandschef der Anlageplattform AJ Bell, skeptisch zu den künftigen Steuerplänen der Regierung.
Er warnt, dass weitere Steuererhöhungen während der laufenden Legislaturperiode durchaus möglich seien. Besonders kritisch sieht er das Fehlen einer wachstums- und investitionsfördernden Politik in Reeves’ jüngstem Budget.
Positiv zu bewerten sei jedoch der vergangene Dialog mit der Labour-Partei, der vor ihrer Regierungsübernahme vielversprechend erschien. Die Herausforderungen durch das „steuerdrucklastige“ Budget bleiben bestehen und veranlassen Unternehmen und Analysten, die wirtschaftliche Marschrichtung Großbritanniens kritisch zu beobachten.
Weitere steuerpolitische Maßnahmen könnten den ohnehin angespannten Wachstumspfad weiter beeinträchtigen.

