Verdi-Chef: Kein Platz für Menschen mit AfD-Positionen

Arbeitgeber
Anders als kirchliche Arbeitgeber sind Gewerkschaften keine Tendenzbetriebe. Das macht eine Trennung von überzeugten AfD-Mitgliedern schwer. Frank Werneke sieht trotzdem keine Alternative.
Foto: Soeren Stache/dpa
«Wer sich zu AfD-Positionen bekennt und die Programmatik vertritt, hat bei uns keinen Platz», sagt Frank Werneke.

Berlin (dpa) - Ähnlich wie Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch will auch Verdi-Chef Frank Werneke keine überzeugten AfD-Vertreter in den eigenen Reihen dulden. «Wer sich zu AfD-Positionen bekennt und die Programmatik vertritt, hat bei uns keinen Platz», sagte Werneke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

«Wir stehen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft. Die AfD tut das Gegenteil.» Aus diesem Grund sei zum Beispiel auch ein Ausschlussverfahren gegen ein Mitglied eingeleitet worden, das in Hannover AfD-Stadtrat und zugleich Personalrat beim kommunalen Entsorgungsunternehmen sei.

Verdi-Chef warnt vor den Folgen nach AfD-Erfolg bei Wahlen

«Die Rechten werden mutiger, sie versuchen, Mehrheiten bei Betriebs- und bei Personalratswahlen zu gewinnen. Das muss verhindert werden», sagte Werneke. Er wies darauf hin, dass die rechtlichen Hürden für einen Ausschluss aus einer Gewerkschaft hoch seien, vergleichbar mit Parteiausschlussverfahren. Aber: «Wir wollen verhindern, dass sich die AfD in Betrieben etabliert. Da müssen alle Gewerkschaften noch stärker in die Auseinandersetzung gehen.»

Der Verdi-Chef warnte vor den Folgen, sollte die AfD bei den Kommunal- und Landratswahlen in Ostdeutschland Erfolg haben: «Mehrere Landkreise könnten an die AfD gehen. Das ist besorgniserregend, weil die AfD dann Arbeitgeber ist. Und wenn sie erstmal den Bürgermeister oder den Landrat stellt, dann bringt die Partei ihre Spezis im Management der kommunalen Unternehmen unter.»

Gestern hatte bereits Diakonie-Präsident Schuch deutlich gemacht, dass überzeugte AfD-Wähler bei dem evangelischen Wohlfahrtsverband keinen Platz hätten. Anders als Gewerkschaften sind viele von den Kirchen getragene Institutionen aber sogenannte Tendenzbetriebe und haben vergleichsweise große Entscheidungsfreiheit, wen sie beschäftigen.

Politik / Soziales / Arbeit / Extremismus / Arbeitgeber / Verdi / AfD Rüdiger Schuch / Frank Werneke / Arbeitnehmer / Diakonie / Deutschland
01.05.2024 · 00:57 Uhr
[4 Kommentare]
 
Bayerischer Innenminister will mehr Einsatz gegen Islamisten
München - Angesichts des massiven Anstiegs antisemitischer Straftaten von 2.641 im Jahr 2022 […] (00)
Kanada verlangt Pflichtlieferungen bei drohendem Bahnstreik
Kanadas liberale Regierung hat die Bundesarbeitsbehörde gebeten zu prüfen, ob die beiden […] (00)
Sonos steigt ins Kopfhörer-Geschäft ein
Santa Barbara (dpa/tmn) - Der Lautsprecher-Hersteller Sonos steigt ins Kopfhörer-Geschäft ein. Mit dem […] (00)
Jahrhundertspiel-Torschütze Karl-Heinz Schnellinger ist tot
Mailand (dpa) - Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger ist tot. Der Torschütze zum […] (04)
Heiße Angelegenheit: Dua Lipa rutscht bei Auftritten in Schweißpfützen aus
(BANG) - Dua Lipa musste ihre Tournee-Tänze ändern, weil sie ständig auf dem Schweiß ihrer […] (00)
«American Food Trip» geht weiter
Der Fernsehsender ProSieben Maxx strahlt ab Sonntag, den 26. Mai 2024, um 19.45 Uhr wieder American Food […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
21.05.2024(Heute)
20.05.2024(Gestern)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News