US-Handelskonflikt mit China bremst Börsen: Tech-Aktien unter Druck
Die nervöse Stimmung an den Finanzmärkten setzte die Rekordjagd der US-Börsen am Freitag abrupt aus. Technologiewerte, die zuvor Höchststände erreicht hatten, gaben merklich nach, während die Verluste bei Standardwert-Indizes moderater ausfielen. Der Dow Jones Industrial sank um 1,22 Prozent auf 45.795 Punkte und steuert damit in der Wochenbilanz auf ein Minus von zwei Prozent zu. Der S&P 500 verzeichnete einen Rückgang um 1,80 Prozent auf 6.614 Punkte. Im Technologiebereich erlitt der Nasdaq 100 einen Rückgang von 2,42 Prozent auf 24.490 Punkte. Ähnlich erging es dem breiteren Nasdaq Composite, der um 2,46 Prozent auf 22.458 Punkte nachließ.
Die aktuellen Marktturbulenzen wurden durch Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump zur China-Politik ausgelöst. Trump's Ankündigung, ein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea möglicherweise abzusagen, führte zu Verunsicherungen. Diese Unklarheiten, zusammen mit der Kritik an Chinas Exportbeschränkungen von seltenen Erden und der Drohung mit erhöhten Zöllen, ließen Befürchtungen eines neuen Handelskriegs aufkommen. Marktanalyst Christian Henke von IG kommentierte, dass der Konflikt um seltene Erden eskaliere.
Die Sorgen über eine drohende Abkühlung der Weltwirtschaft belasteten vor allem konjunkturabhängige Technologiewerte. Unter den "Magnificent 7" erwarteten Titel wie Alphabet und Tesla hohe Verluste. Bei den Standardwerten im S&P 500 traf es Mosaic hart, dessen Aktien fast acht Prozent verloren. Mechanische Probleme und Versorgungsengpässe in den Produktionsstätten wurden als Gründe genannt. Auch Levi Strauss enttäuschte mit einem Rückgang von zwölf Prozent. Der Jeanshersteller hob sein Gewinnziel nicht wie erhofft an, was Analysten insbesondere aufgrund der US-Zölle als enttäuschend bewerteten.
Positive Nachrichten gab es von Protagonist Therapeutics, wo die Kurse um rund 30 Prozent stiegen. Hintergrund sind Übernahmegespräche mit Johnson & Johnson (J&J), deren Aktien weitgehend stabil blieben und damit im Dow zu den wenigen Gewinnern zählten.

