Unsicherer Monatsbeginn für den DAX nach japanischen Zinssorgen
Nach einer dynamischen Vorwoche scheint der Start in den Dezember für den deutschen Aktienmarkt weniger vielversprechend. Sorgen aus Japan drückten am Montag die Stimmung der Anleger. Der japanische Leitindex Nikkei geriet aufgrund von Hinweisen auf eine mögliche Leitzinserhöhung im Dezember unter erheblichen Druck, was sich auch negativ auf den DAX auswirkte, der im Vormittagshandel um 1,2 Prozent auf 23.562 Punkte fiel.
In einer Rede ließ der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, Aussichten auf eine Anhebung der Leitzinsen durchblicken. Marktanalyst Jens Klatt vom Brokerhaus XTB erklärte, dass diese Aussicht erhebliche Folgen für die Finanzmärkte haben könnte. Der japanische Yen wird traditionell als Nullzins-Währung betrachtet. Investoren nutzen diese günstigen Voraussetzungen, um sich im Yen zu verschulden und in höher verzinste Anlagen, wie Aktien, zu investieren. Ein ansteigendes Zinsniveau in Japan könnte diesen "Carry Trade" umkehren, was dazu führen würde, dass sich Anleger wieder von riskanteren Engagements abwenden.
Im Segment der mittelgroßen Werte verzeichnete der MDax zu Beginn der Woche einen Rückgang von 1,4 Prozent auf 29.524 Punkte, während der EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,4 Prozent relativ besser abschnitt. Airbus erwies sich als schwächster Titel im DAX, mit einem Verlust von über fünf Prozent. Diese Bewegung wurde durch notwendige Software-Updates an rund 6.000 Flugzeugen der A320-Serie, verursacht durch technische Probleme, ausgelöst.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Aktien von Rüstungsunternehmen, die weiterhin unter Gewinnmitnahmen litten. Rheinmetall, Renk und Hensoldt verzeichneten Kursverluste zwischen 4,6 und 6,4 Prozent, obwohl die Werte im laufenden Jahr bislang beeindruckende Kursgewinne zwischen 90 und 165 Prozent erzielen konnten.
In diesem eher tristen Börsenumfeld behauptete sich Hugo Boss mit einem Plus von einem Prozent vergleichsweise stark. Trotz Unruhe um den Aufsichtsrat, bei dem der Großaktionär Frasers Group die Unterstützung für den Aufsichtsratschef Stephan Sturm zurückgezogen hat, blieben die Aktionäre der Modekette gelassen.

