Turbolenzen bei UnitedHealth: Aktie kämpft nach Rückschlägen
Die Aktien der UnitedHealth Group sehen sich derzeit einem deutlichen Verkaufsdruck ausgesetzt, nachdem der CEO von UnitedHealthcare, Brian Thompson, am Mittwochmorgen ermordet wurde. Dies ist nun der zweite aufeinanderfolgende Handelstag, an dem das Unternehmen Verluste verzeichnet, nachdem die Aktie heute um weitere 5,1% gesunken ist, nach einem Rückgang von bereits 5,2% am Donnerstag. Der Druck auf die Aktie kam, obwohl der breite Markt von einem positiven Arbeitsmarktbericht profitierte.
Analysten hatten zuvor ihre Kursziele basierend auf den kürzlich veröffentlichten Geschäftszielen für 2025 angehoben. UnitedHealth veröffentlichte diese Prognosen nach Börsenschluss am Dienstag, woraufhin eine für Mittwoch geplante Investorenkonferenz abgesagt wurde.
In sozialen Medien und Kommentarsektionen zeigt sich eine wachsende Kritik an den Versicherungsmethoden von UnitedHealth, insbesondere an der Ablehnungsquote von Versicherungsansprüchen und dem Einsatz von KI zur Deckungsverweigerung. Ein viel verbreitetes Diagramm zeigte, dass UnitedHealth 32% der Versicherungsansprüche ablehnt – der höchste Wert in der Branche und doppelt so hoch wie der Branchendurchschnitt.
Der Kongressabgeordnete Dean Phillips, der den Heimatbezirk von UnitedHealth in Minnesota repräsentiert, äußerte sich in einem Beitrag auf X zur Versicherungskrise und nannte den Kongress und das Geld in der Politik als Hauptschuldige. Er forderte dringend Veränderungen.
Es ist derzeit unklar, welche Auswirkungen die jüngsten Ereignisse auf das Unternehmen oder gar die gesamte Krankenversicherungsbranche haben werden. Dennoch scheint das Thema die öffentliche Aufmerksamkeit erregt zu haben, und Investoren sind überrascht über die Intensität des Aufschreis gegen das Unternehmen.
Es könnten Forderungen nach ESG-konformen Desinvestitionen von institutionellen Anlegern kommen oder regulatorische Änderungen, die die Gewinne von UnitedHealth und seinen Konkurrenten beeinflussen. Trotz dieser Herausforderungen prognostiziert UnitedHealth für 2025 weiterhin ein bereinigtes Gewinnwachstum von 29,50 bis 30 Dollar pro Aktie, nachdem für 2024 ein Gewinn von 27,50 bis 27,75 Dollar erwartet wird. Dies spiegelt den Optimismus des Unternehmens wider, trotz steigender Kosten durch eine alternde Bevölkerung.

