TeamViewer übernimmt 1E: Ein strategischer Schachzug in Richtung intelligentes Endpunktmanagement
Das in Großbritannien ansässige Unternehmen 1E, das auf die Fernüberwachung von Softwareproblemen auf Desktop-PCs spezialisiert ist, wurde von TeamViewer aus Deutschland für 720 Millionen Dollar ohne Berücksichtigung von Bargeld und Schulden übernommen. Diese Akquisition markiert TeamViewers bisher größte Übernahme und eröffnet dem Unternehmen neue Möglichkeiten auf dem nordamerikanischen Markt.
1E, das 2021 an die Carlyle Group verkauft wurde, betreut bedeutende US-Kunden wie HP und Nike. Im Zuge des damaligen Verkaufs behielt Firmengründer Sumir Karayi einen bedeutenden Minderheitsanteil, während Carlyle die Mehrheit erwarb. Die genauen Konditionen des aktuellen Deals wurden nicht bekanntgegeben und stehen noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung.
TeamViewer-Aktien erlebten heute an der Frankfurter Börse einen Rückgang um 11,89% und haben im vergangenen Jahr 18,46% an Wert verloren. Derzeit wird das Unternehmen mit rund 2 Milliarden Euro (2,1 Milliarden Dollar) bewertet. Die Lösungen von 1E ermöglichen es großen Organisationen, ihre Windows-Systeme automatisch zu aktualisieren und so die Kosten für Softwareanwendungen auf Unternehmensnetzwerken zu senken.
TeamViewer unterstützt mit seiner Fernarbeit-Software ebenfalls derartige Vorgänge. Mark Banfield, CEO von 1E, wird in den Vorstand von TeamViewer eintreten und die Position des Chief Commercial Officer einnehmen. TeamViewer-CEO Oliver Steil äußerte sich begeistert über die Übernahme: „Mit der Akquisition von 1E wird TeamViewer eine neue Ära des intelligenten Endpunktmanagements einleiten, indem Kunden eine smarte Lösung zur Prävention und Behebung von Technologieproblemen bereitgestellt wird.“
Laut 1E verfügt das Unternehmen über wiederkehrende jährliche Einnahmen von 77 Millionen Dollar (Stand: September 2024), wobei mehr als 99% dieser Einnahmen aus dem Geschäft mit Unternehmenskunden stammen. Sumir Karayi, der von Indien nach Großbritannien zog und sich als Jugendlicher autodidaktisch weiterbildete, ist nun philanthropisch aktiv und leitet das AI-Komitee der Organisation Boardwave.

