Tarifverhandlungen im Fokus: Gewerkschaften fordern seriöse Gespräche und zügige Lösungen
Mit Beginn der neuen Tarifverhandlungsrunde der Länderarbeitsgemeinschaft erhöht sich der Druck seitens der Gewerkschaften erheblich. Volker Geyer, Vorsitzender des dbb Beamtenbunds, betonte, dass die Forderung nach einer siebenprozentigen Erhöhung beziehungsweise mindestens 300 Euro mehr im Monat keineswegs überzogen sei. Sein Gegenüber, Andreas Dressel, Verhandlungsführer der Länder und Hamburger Finanzsenator, bezeichnete diese jedoch als „astronomisch“. Dressel ist der Meinung, dass eine Verkürzung und Auflockerung der bisherigen Verhandlungsstrukturen von Vorteil wäre. Üblicherweise sind drei Verhandlungstermine angesetzt, wobei der entscheidende Durchbruch oft erst beim letzten erfolgt. Diese Runde findet vom 11. bis 13. Februar in Potsdam statt.
Frank Werneke von Verdi verteidigte die Höhe der Forderungen mit dem Hinweis auf demokratische Prozesse innerhalb der Gewerkschaft. Zu den Kernforderungen gehören eine Erhöhung der Tarifgehälter um sieben Prozent bzw. mindestens 300 Euro monatlich, angehobene Zeitzuschläge sowie bessere Vergütung für Auszubildende, Studierende und Praktikanten. Diese Verhandlungen betreffen rund 925.000 Tarifbeschäftigte sowie 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamte, mit Ausnahme von Hessen, das separat verhandelt.
Das erste Treffen der hochrangigen Verhandlungsgruppe soll in Berlin den Forderungen Gehör verschaffen, begleitet von Straßenprotesten. Werneke unterstrich die Notwendigkeit eines Angebots in der zweiten Runde für Fortschritte. Dbb-Chef Geyer fordert ernsthafte Verhandlungen mit Priorität auf Sachargumenten von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder. Beide Gewerkschaftsführer, Geyer und Werneke, weisen auf eine erhebliche Personallücke von 600.000 Beschäftigten hin und betonen die Notwendigkeit, dass der öffentliche Sektor konkurrenzfähiger wird, um auf den schrumpfenden Arbeitsmarkt zu reagieren.

