Mecklenburg-Vorpommerns Beteiligung an Nord Stream 2: Manuela Schwesigs bedeutsame Aussage vor dem Untersuchungsausschuss
Der Untersuchungsausschuss des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, der sich mit der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 befasst, nähert sich einem entscheidenden Moment. Die Ministerpräsidentin des Landes, Manuela Schwesig (SPD), ist als letzte und wohl prominenteste Zeugin geladen, um den Ausschussmitgliedern ihre Sichtweise auf die Entstehung und Durchsetzung der russischen Erdgas-Pipeline näherzubringen. Die Öffentlichkeit und die Mitglieder des Ausschusses erhoffen sich von ihrer Aussage entscheidende Einblicke in die komplexen politischen und wirtschaftlichen Hintergründe des Projekts.
Besondere Erwartungen werden an Schwesigs Unvoreingenommenheit und Transparenz gestellt. Hannes Damm, der als Obmann der Grünen im Untersuchungsausschuss fungiert, hebt die Notwendigkeit hervor, die wahren Beweggründe hinter der umstrittenen Gründung einer Stiftung zu klären. Diese Stiftung, die laut Schwesig zum Schutz kleiner und mittelständischer Betriebe vor den Auswirkungen der US-Sanktionen gedacht war, könnte laut Damm vielmehr als Instrument zur Umgehung eben jener Sanktionen gedient haben, insbesondere hinsichtlich der Nord Stream 2 AG und des russischen Energiekonzerns Gazprom.
In Vorbereitung auf ihre Aussage hat Manuela Schwesig betont, dass ihre Priorität stets die Sicherstellung einer bezahlbaren Energieversorgung für die Bürger und die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns war. Sie hofft, mit ihrer Aussage zur Klärung der in der Öffentlichkeit und im Ausschuss bestehenden Unklarheiten beitragen zu können.
Seit seiner Einsetzung im Mai 2022 widmet sich der Untersuchungsausschuss der Aufgabe, die potenziellen Einflüsse und die Rolle der Landesregierung bei der Planung und Realisierung der Nord Stream 2 Pipeline zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Untersuchung, inwieweit russische Interessen eine Rolle gespielt haben könnten. Bis zur Fertigstellung des Abschlussberichts, der noch vor den Landtagswahlen im September 2026 erwartet wird, hat der Ausschuss bereits 90 Zeugen befragt und detaillierte Einblicke in die Entscheidungsprozesse gewonnen.
Die letzten Schritte im Untersuchungsverfahren und insbesondere das bevorstehende Erscheinen der Ministerpräsidentin sind entscheidend, um die umfassenden politischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Dimensionen von Nord Stream 2 besser zu verstehen. Der Ausschuss ist bestrebt, sowohl die Landespolitik als auch die Öffentlichkeit mit klaren Ergebnissen zu informieren, die dann möglicherweise auch Einfluss auf zukünftige energiepolitische Entscheidungen haben werden.

