Strategische Expansion: Nintendo verleibt sich Splatoon-Entwickler ein
Nintendo, der traditionsreiche Riese aus Kyoto, hat seine Fühler weit ausgestreckt und sich ein echtes Juwel gesichert. Die Tinte unter den Verträgen ist trocken: Bandai Namco Studios Singapore wechselt den Besitzer und wird künftig als fester Bestandteil des Mario-Konzerns operieren. Aus der bisherigen Partnerschaft entsteht eine vollständige Integration, die unter dem neuen, klangvollen Namen „Nintendo Studios Singapore“ firmiert. Präsident Shuntaro Furukawa begründete diesen Schritt mit der klaren Absicht, die internen Produktionskapazitäten massiv zu stärken und das kreative Fundament für kommende Generationen zu sichern.
Eine logische Konsequenz erfolgreicher Zusammenarbeit
Wer die jüngere Vergangenheit betrachtet, wird von dieser Akquisition kaum überrascht sein. Das Team in Südostasien hat bereits bewiesen, dass es die einzigartige Design-Philosophie der Japaner versteht und meisterhaft umsetzt. Vor allem beim farbenfrohen Tinten-Shooter Splatoon 3 leistete die Belegschaft unverzichtbare Arbeit. Aufgrund dieser fruchtbaren Kooperation erschien es den Verantwortlichen nur logisch, die talentierten Köpfe dauerhaft an sich zu binden. Es geht nicht nur um bloßen Zuwachs, sondern um die Sicherung von Know-how, das für künftige Blockbuster essenziell sein dürfte. Der Übergang vollzieht sich allerdings nicht über Nacht, sondern folgt einem präzisen Zeitplan. Ab dem 1. April 2026 wandern zunächst 80 Prozent der Anteile in den Besitz von Nintendo. Die verbleibenden Prozente sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen, sobald sich die operativen Abläufe der neuen Tochtergesellschaft stabilisiert haben.
Offensive im asiatischen Raum
Dieser Zukauf ist kein isoliertes Ereignis, sondern ein Puzzlestück in einer weitaus größeren Strategie. Erst vor wenigen Monaten gründete der Konzern eine lokale Geschäftseinheit vor Ort, ausgestattet mit einem Stammkapital von acht Millionen Singapur-Dollar. Der Markt jenseits von Japan gilt als schlafender Riese, den man nun endlich wecken möchte. Neben dem Stadtstaat steht sogar Thailand als weiterer potenzieller Standort auf der Liste, um die Präsenz in dieser aufstrebenden Region nachhaltig zu festigen. Die wirtschaftlichen Daten sprechen für sich und zeigen, dass man es ernst meint mit der globalen Diversifizierung der Entwicklungspipelines.
Wachablösung an der Spitze
Während in Asien expandiert wird, endet in den USA eine Ära. Doug Bowser, das charismatische Gesicht von Nintendo of America, räumt seinen Posten zum 31. Dezember 2025. Sein Rücktritt macht den Weg frei für Devon Pritchard, die gemeinsam mit Satoru Shibata das Ruder übernehmen wird. Bowser erinnerte sich in seinem Abschiedsstatement nostalgisch an seine ersten Berührungspunkte mit Donkey Kong in der Spielhalle und lobte seine Nachfolgerin als außergewöhnliche Führungspersönlichkeit, der er vollumfänglich vertraut. Mit der vollen Kontrolle über die Schöpfer der Splatoon-Inhalte stehen die Zeichen auf Sturm – im positivsten Sinne.


