Sport wird nicht nur für die körperliche Gesundheit benötigt

Ein langer Arbeitstag, dazu jede Menge Stress. Der Rücken schmerzt vom langen Sitzen vor dem Computer und bei vielen Meetings. Danach schaffen es nur wenige, Kraft zu sammeln und Sport zu treiben. Solche Tage enden für die meisten damit, dass sie auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzen oder in einem Online-Casino spielen. Natürlich möchte niemand den 1-Euro-Bonus verlieren, aber man muss es einfach versuchen. Es funktioniert wirklich. Egal wie müde Sie sich fühlen, kommen Sie einfach ins Fitnessstudio und schalten Sie sofort um, als ob Sie einen zweiten Atemzug hätten.
Der katastrophale Bewegungsmangel im Alltag ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation vor allem ein Problem der Bevölkerung der entwickelten Industrieländer. Die Menschen in ihnen sitzen zu lange vor dem Computer, fahren selten mit dem Fahrrad zur Arbeit und verbringen nach der Arbeit lieber Zeit auf dem Sofa oder im Restaurant, anstatt Hanteln zu heben oder Joggen zu gehen.
Gleichzeitig gibt es genügend Informationen darüber, was zu tun ist. Für Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren werden mindestens 150 Minuten Ausdauersport pro Woche empfohlen. Regelmäßige Bewegung beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Diabetes und Fettleibigkeit vor. Aber das ist nicht der einzige Vorteil. Viele Studien belegen, dass Sport auch für die psychische Gesundheit unverzichtbar ist. So wie Bewegung die Muskeln stärkt, stärkt sie auch unsere Psyche.
Viele Sportanfänger merken, wie nach dem Training das Bewusstsein für die eigene Kraft und Fähigkeit, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, steigt. Diese Gedanken werden auf die Zeit nach dem Training übertragen. Warum Sport positive Effekte und Wohlbefinden hat, dafür gibt es verschiedene Erklärungen.
Eine davon ist die sogenannte Ablenkungshypothese. Sport lenkt uns von den Dingen ab, die uns belasten. Und tatsächlich bestätigen viele Hobbysportler: Beim Training überschattet das Ziel, diese oder jene Übung zu „überstehen“, alle anderen Gedanken.
Auch auf biochemischer Ebene passiert viel. Beim Sport werden im Körper bestimmte Moleküle freigesetzt, sogenannte Neurotrophine und Endorphine, die unser Wohlbefinden verbessern können. Es gibt auch die Vermutung, dass Sport auf diese Weise unser Immunsystem beeinflusst, was sich auch positiv auf die Stimmung auswirkt.
Wie bahnbrechend die Wirkung von regelmäßigem Sport sein kann, wurde in vielen Studien belegt. Ihren Ergebnissen zufolge wirkt die am häufigsten eingesetzte kognitive Verhaltenstherapie bei Patienten mit depressiven Störungen am besten, wenn sie mit Bewegung kombiniert wird.
Alles deutet also darauf hin, dass mehr Bewegung, mehr Sport gut tut. Aber eines gibt es doch: Damit sich die positive Wirkung des Trainings auf unsere Psyche bemerkbar macht, muss es die richtige Sportart sein. Einmal schwimmen - große Freude. Aber für jemanden, der Wasser hasst, ist es Folter. Also - Laufen, Radfahren, Boxen oder Krafttraining mit Gewichten?
Treiben Sie den Sport, nach dem Sie sich wohlfühlen und an dem Sie Freude haben. Niemand sollte sich zum Sport zwingen, nur weil es der körperlichen Gesundheit gut tut. Es sollte genauso gut für die psychische Gesundheit sein.
Es klingt abgedroschen, aber viele Menschen achten im Alltag nicht darauf. Wer nicht gerne läuft, sich aber dazu zwingt, weil er gesünder, schlanker und schöner sein möchte, tut seinem Körper nichts Gutes.
Die innere Motivation für den Sport spielt eine sehr wichtige Rolle. Das bedeutet, dass der Fokus Ihrer Aufmerksamkeit auf der Aktivität selbst, dem Sport selbst liegen sollte. Das heißt, das Ziel ist nicht, besser auszusehen und gesünder zu sein.
Nur dann ist mit einem wirklich positiven Effekt des Trainings auf die Psyche zu rechnen. Und das nicht nur, weil körperliche Aktivität einen dringend benötigten Ausgleich zum ewigen Sitzen im Büro schafft. Sport ist Erholung. Es gleicht den Bewegungsmangel im Alltag aus. In einer besonders stressigen und nervösen Zeit kommen wir beim Sport zur Ruhe und finden Harmonie mit uns selbst.
Eine Sportart zu finden, die wirklich Freude macht, und sie langfristig in den Alltag zu integrieren, ist zudem eine zuverlässige Versicherung dagegen, nach der Arbeit plötzlich wieder auf dem Sofa zu landen.

