Schulstreik oder Schulpflicht? Wehrdienst-Demos spalten die Gemüter
In der politischen Landschaft Deutschlands entbrennt eine lebhafte Debatte um die geplanten Demonstrationen gegen die Wehrdienst-Pläne der neuen schwarz-roten Koalition. Thomas Erndl, Verteidigungspolitiker der CSU, äußerte scharfe Kritik an Schulen, die erwägen, Schüler für die Proteste am Freitag vom Unterricht zu befreien. Erndl rechnet damit, dass das 'Schuleschwänzen' nicht in ein Event verwandelt werden darf. Der verteidigungspolitische Sprecher betonte gegenüber der Funke-Mediengruppe seinen Unmut über eine solche Unterstützung durch Bildungseinrichtungen.
Die Pläne der Bundesregierung sehen vor, dass alle 18-jährigen Männer zunächst einen freiwilligen Wehrdienst antreten sollen, wofür sie Fragebögen ausfüllen und sich einer Musterung unterziehen müssen. Gegen dieses Vorhaben mobilisiert die Initiative 'Schulstreik gegen Wehrpflicht' zu landesweiten Demonstrationen. Für viele Schüler steht daher der Freitag im Zeichen des Protests anstatt des Unterrichts.
Im Gegensatz zu Erndl unterstützt die Bundesschülerkonferenz (BSK) die Idee der Freistellung von der Schule für die Teilnahme an den Demos. Amy Kirchhoff, die Generalsekretärin der BSK, betont das verfassungsmäßige Recht der Schüler auf Versammlungsfreiheit. Sie erklärte, dass solche politischen Erfahrungen einen größeren Wert haben könnten als der regelmäßige Schulbesuch. Die BSK ruft zu klaren Regelungen hinsichtlich der Freistellung auf, um Schülerinnen und Schülern die Teilnahme zu ermöglichen.
Erndl hingegen bleibt bei seiner Position und weist darauf hin, dass das Recht auf Demonstration während der Freizeit ausgeübt werden sollte. Er argumentiert, dass die Ernsthaftigkeit der Verteidigung der Demokratie und das Thema Wehrhaftigkeit nicht in der Schulzeit behandelt werden können.

