Rüstungswelle beflügelt Rheinmetall: Starker Jahresstart trotz geopolitischer Spannungen
Der angesehene deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat zum Jahresbeginn beeindruckende Zuwächse verzeichnen können, angetrieben durch eine hohe Nachfrage und strategische Vorziehmaßnahmen. Die nun veröffentlichten vorläufigen Eckdaten des ersten Quartals haben die Erwartungen der Analysten weit übertroffen. Während der Konzern seine Jahresprognose bestätigte, ließ er Raum für mögliche positive Anpassungen nach oben, selbst inmitten der globalen Zollstreitigkeiten, die derzeit die wirtschaftlichen Landschaften prägen. Die Aktien des Unternehmens reagierten sofort und stiegen am Dienstag frühzeitig um 5,4 Prozent auf 1.412 Euro, womit sie die Spitzenposition im DAX einnahmen.
Mit einem beeindruckenden Kursplus von rund 130 Prozent seit Jahresbeginn nähert sich das Wertpapier dem jüngsten Rekordhoch von 1.500 Euro. Analyst George McWhirter von Berenberg äußerte sich optimistisch: "Die Eckdaten des ersten Quartals lagen voll im Ziel." Noch beachtlicher sind die Zahlen hinter den Kulissen: Der vorläufige Umsatz des ersten Quartals wird auf 2,31 Milliarden Euro geschätzt, was einem Anstieg von 46 Prozent entspricht. Der Bereich Militärtechnik erzielte eine herausragende Umsatzsteigerung von fast 73 Prozent und das operative Ergebnis des Konzerns wuchs um fast 50 Prozent auf 199 Millionen Euro.
Rheinmetall führt das Wachstum größtenteils auf Vorzieheffekte zurück, die bedeutende Einsätze ins erste Quartal verlagert haben. Die sogenannte Nomination, inklusive neuer Rahmenverträge, verzeichnete durch zahlreiche deutsche Aufträge einen dramatischen Anstieg von 181 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Der Backlog erreichte dank umfangreicher Verträge einen neuen Höchstwert von 62,7 Milliarden Euro.
Die Unternehmensleitung bekräftigte ihre Wachstumsprognose für 2025 und erwartet weiterhin eine Steigerung des Konzernumsatzes um 25 bis 30 Prozent mit einer operativen Marge von rund 15,5 Prozent. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die operative Marge bei 8,7 Prozent, was weiteres Potenzial vermuten lässt. Laut UBS-Analystin Chloe Lemarie besteht beträchtliches Aufwärtspotenzial, insbesondere in den europäischen Märkten sowie in der Ukraine, infolge der jüngsten geopolitischen Veränderungen.
Trotz der derzeitigen Zollpolitik der USA zeigt sich Rheinmetall unbesorgt. CEO Armin Papperger betonte in der "Rheinischen Post", dass das Unternehmen in den USA als vollwertiger amerikanischer Anbieter operiert und somit keine Probleme mit Zöllen habe. Der Konzern sieht sich in großen US-Streitkräfteprogrammen gut positioniert und erhält durchweg positive Rückmeldungen von der US-Regierung.
Die vollständigen Zahlen für das erste Quartal wird Rheinmetall wie geplant am 8. Mai präsentieren.