Rohstoffe - nicht erst seit dem chinesischen Wirtschaftswunder als Depotbeimischung empfehlenswert

Die Zeiten, zu denen die Anlageallokation aus Aktien, Anleihen und Einlagen bestand, gehören schon lange der Vergangenheit an. Zahlreiche Derivate haben in den Depots ebenso Einzug gehalten, wie Rohstoffe. Während einige Anleger nach wie vor glauben, dass es sich bei Rohstoffen um Goldbarren oder Silbermünzen handelt, wissen andere, dass nicht nur Edelmetalle, sondern auch seltene Erden oder Rohöl oder Palmöl dazu zählen. Unstrittig ist natürlich, dass seltene Erden oder Palmöl noch zu den Exoten unter den Anlageklassen zählen. Wir wollen in diesem Beitrag einmal Palmöl als Asset vorstellen. Nun kann ein Investment in Palmöl nicht durch jede Bank erfolgen, vielmehr bedarf es spezieller Initiatoren, beispielsweise das Unternehmen Agrofinanz aus dem niederrheinischen Kleve, um in diesem Segment aktiv zu werden.
Es begann mit Gold
Sprechen wir heute von Rohstoffen als Investment, denken wir in erster Linie an offene Fonds, die gezielt in Holz, Wasser oder Edelmetalle investieren. Gold, gefolgt von Silber, spielt seit Menschengedenken eine Rolle bei der Geldanlage. Gerade in Krisenzeiten galt das Edelmetall als sicherer Hafen. Die Goldpreisrallye aus den Jahren 2012 und 2013 spiegelte das verlorene Vertrauen der Anleger und großen Investoren in die aktuelle Wirtschaftslage wider. Im Jahr 2014 musste Gold in Sachen Preisbildung jedoch wieder gewaltig Federn lassen. Dabei handelt es sich bei Gold um einen Rohstoff, der im Gegensatz zu Silber immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. Silber hingegen erlebt aufgrund der industriellen Verwertung einen stetigen Verbrauch seines Vorkommens. Rund 90 Prozent verschwinden aus dem Kreislauf, bei Gold verhält es sich genau umgekehrt. Holz als Investment hat den großen Vorteil, dass es nachwächst. Nicht umsonst betreiben die großen Fondsgesellschaften heute eigene Holzplantagen in Skandinavien und Südamerika. Anstatt nur zu handeln, sind sie selbst in die Produktion eingestiegen. Davon wiederum profitieren die Anleger, die in Holzfonds investieren. Ähnlich verhält es sich auch mit Palmöl.
Palmöl – Durch Agrofinanz ökologisch verträglich
Gold, Rohöl, Iridium, niemand würde Palmöl in die Reihe dieser Rohstoffe stellen. Und doch ist Palmöl nicht nur im Sinne der Lebensmittelzubereitung aus unseren Haushalten nicht mehr wegzudenken. Rund 50 Prozent aller Produkte im Supermarkt beinhalten diesen Rohstoff. Die ständig steigende Nachfrage bereitete den Weg für Agrofinanz, den Anlegern hierzulande den Einstieg in diese Anlageklasse zu ermöglichen. Dabei beschritt Agrofinanz allerdings einen anderen Weg, als die Betreiber der Palmenplantagen in Südostasien oder in vielen lateinamerikanischen Ländern. Während gerade in Indonesien, Sumatra oder Thailand der Palmenanbau wegen der damit in Zusammenhang stehenden Brandrodung des Regenwaldes massiv in Verruf geriet, gelang Agrofinanz der Brückenschlag zwischen ökologisch verträglichem Anbau und attraktiven Renditen. Siehe Interview auf Wallstreet-online.de.
Rohstoffanbau und –abbau – immer wieder in Verruf
Unabhängig davon, ob es um den Abbau von Edelmetallen in den Minen von Südamerika oder Afrika geht, um die Gewinnung seltener Erden in China – immer wieder kommt Kritik an den Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter auf. Auf der anderen Seite sehen Aktionäre, die Aktien von Minenbetreibern im Depot halten, natürlich auch die Rendite. Was unterscheidet Agrofinanz nun von den klassischen Palmenplantagenbetreibern oder Rohstoffförderern? Die Klevner greifen bei dem Anbau der Palmen auf bestehendes, aber brachliegendes Acker- und Weideland in Ecuador zurück. Als Mitglied des RSPO, des „round table sustainable palm oil“ ist der Verzicht auf Brandrodung ganz klarer Bestandteil der Geschäftspolitik. Dazu kommt eine Firmenphilosophie, welche den Anbau und die Gewinnung von Palmöl auf der Grundlage deutscher Mitarbeiterführung im positiven Sinne betreibt. Mitarbeitergespräche, festgeschriebener Urlaubsanspruch oder zinslose Arbeitgeberdarlehen stehen in Ecuador, in Südamerika generell, nicht gerade auf der Tagesordnung. Der Plantagenbetreiber vom Niederrhein beweist damit, dass ein Investment in Rohstoffen nicht zwangsläufig mit menschenverachtenden Arbeitsbedingungen und dem schonungslosen Raubbau an der Natur einhergehen muss, sondern im Gegenteil von sozialer und ökologischer Verantwortung geprägt, durchaus ebenfalls für die Investoren attraktive Renditen erwirtschaften kann. Rohstoffe sind grundsätzlich eine hochinteressante Beimischung für jedes Depot. Es stellt sich jedoch immer die Frage, auf welche Weise die Renditen erwirtschaftet werden. Wie wir bereits gesehen haben, spielt es dabei keine Rolle, um welche Art Rohstoff es sich handelt. Während Agrofinanz selbst den Anbau und die Vermarktung betreibt, hatten sich einige Investmentgesellschaften herbe Kritik eingefangen. Diese spekulierten zum Nachteil der Verbraucher, zum alleinigen Vorteil ihrer Anleger mit Grundrohstoffen wie Getreide, Soja oder Kakao. Gegen Anbau und Verkauf kann niemand etwas sagen, nach diesem Prinzip funktioniert die deutsche Landwirtschaft ebenso wie die Palmenplantagen von Agrofinanz. Die reine Spekulation mit Grundnahrungsmitteln, die Hoffnung auf künstliche Verteuerung, bleibt jedoch zweifelhaft.

