Revolut bringt deutsche IBAN an den Start und plant umfangreiche Produktoffensive
Die britische Digitalbank Revolut, bekannt für ihre innovative Finanztechnologie, will durch die Einführung einer deutschen IBAN mehr Kunden in Deutschland gewinnen. Seit dieser Woche erhalten Neukunden bei Kontoeröffnung eine deutsche IBAN, während Bestandskunden in den kommenden Monaten umgestellt werden. 'Damit kommen wir unserem Ziel, Hausbank zu werden, einen großen Schritt näher', betonte Christoph Kuban, General Manager bei Revolut Deutschland.
Aktuell zählt Revolut nach eigenen Angaben bereits zwei Millionen Privatkunden in Deutschland und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2026 auf fünf Millionen zu steigern. Mit der langfristigen Vision, zu den führenden Online- und Direktbanken zu gehören, möchte Revolut seine Position im deutschen Markt stärken.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in London verfügt weltweit über mehr als 45 Millionen Kunden und ist seit 2022 mit einer litauischen Vollbanklizenz in Deutschland tätig. Bisher mussten Kunden mit einer litauischen IBAN vorliebnehmen, was im Alltag zu Akzeptanzproblemen führen konnte. Nun erleichtert die deutsche IBAN die Nutzung im täglichen Bankgeschäft und hilft, sogenannte IBAN-Diskriminierung zu vermeiden.
Revolut plant zudem eine Erweiterung seines Produktangebots in Deutschland, um als attraktive Hausbank zu punkten. Noch im Herbst dieses Jahres sollen ein Tagesgeldkonto mit täglicher Verzinsung sowie kostenlose Sparpläne für Indexfonds (ETFs) in der hauseigenen App verfügbar sein. Zukünftig sind auch Kreditkarten, Dispokredite und Immobilienfinanzierungen geplant. Derzeit bietet Revolut lediglich Debitkarten an.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen etwa 250 Mitarbeiter in seiner Niederlassung in Berlin und weltweit über 10.000. Unter der Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der deutschen Finanzaufsicht Bafin sind Kundeneinlagen weiterhin bis zu 100.000 Euro durch den litauischen Einlagensicherungsfonds abgesichert.
In Deutschland tritt Revolut in harter Konkurrenz mit anderen Neobanken wie der erfolgreichen Smartphone-Bank N26 und dem Online-Broker Trade Republic an. Auch etablierte Direktbanken wie die ING Deutschland, die über neun Millionen Kunden zählt, und die Deutsche Kreditbank (DKB) sind starke Mitbewerber.
