Politische Mahnungen aus der Versicherungsbranche: Vorstandschef von Munich Re warnt
Der Vorstandschef von Munich Re, Joachim Wenning, hat bei der Hauptversammlung des DAX-geführten Rückversicherungsriesen die US-Regierung unter Präsident Donald Trump als Rivalen Europas herausgestellt. Vor einer Zuhörerschaft von etwa 2.000 Aktionären sprach er von einer doppelseitigen Schwächung des Kontinents – sowohl von außen als auch innen.
Intern werden nach Ansicht Wennings bestehende Herausforderungen durch politische Extreme in Deutschland und anderen europäischen Ländern verstärkt. Das 1880 gegründete Unternehmen gilt als eines der renommiertesten in der deutschen Wirtschaft, und Wenning hat seine sonst übliche zurückhaltende politische Stellungnahme aufgegeben, um klare Worte zu finden.
Er forderte von der kommenden Bundesregierung, entscheidende wirtschaftspolitische Hebel von Umverteilung zu Leistungssteigerung zu verschieben, um die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu erlangen – auch wenn das unangenehme Veränderungen für die Bürger bedeuten könnte. Laut Wenning müssten sich politische Lösungsansätze durch erhöhte Anforderungen an die Bevölkerung auszeichnen, ein Ansatz, der für manche den Verzicht auf lang gehegte Privilegien bedeuten würde. Nur so ließen sich seiner Meinung nach ernsthafte Sorgen in Zukunft vermeiden.