Neuer Hafen für Schiffbau in Stralsund: Fassmer belebt Werftgelände mit ambitionierten Plänen
Die jüngsten Entwicklungen verkünden einen frischen Wind für den traditionsreichen Schiffbau in Stralsund. Mit Freude begrüßt das Rathaus der Hansestadt und die IG Metall die Entscheidung der Fassmer Werft, einen neuen Standort in Stralsund zu etablieren. „Endlich können wir wieder Schiffe bauen!“, freut sich Oberbürgermeister Alexander Badrow und hebt die Bedeutung dieser Initiative für die Region hervor.
Beginnend Anfang nächsten Jahres plant Fassmer die Fertigung des Fischereiforschungsschiffes "Walther Herwig" auf dem alten Volkswerftgelände, das die Stadt nach der Insolvenz der MV Werften 2022 erworben hatte. Schon jetzt arbeitet man an realistischen Vereinbarungen mit ansässigen Unternehmen wie Strela Shiprepair, um Synergien innerhalb der großzügigen Hallen zu schaffen.
Die Wahl Stralsunds bringt handfeste Vorteile mit sich: Zeitgemäße Infrastruktur und nahe gelegene Zulieferer verheißen eine witterungsunabhängige und effiziente Produktion. Jan Oskar Henkel, Geschäftsführer von Fassmer, äußert ambitionierte Ziele, die nicht nur den Aus- und Neubau von Schiffen umfassen, sondern auch die Stärkung der maritimen Industrie in Deutschland im Fokus haben.
Nach einer Phase des Stillstands, die Frank Prenzlau von der IG Metall als „mehr oder weniger“ beschrieb, sorgt die Entscheidung nun für Optimismus in der Gewerkschaft. Es besteht Hoffnung, dass viele Pendler zurückkehren und die Region mit neuer Arbeitskraft bereichern werden. Obwohl genauere Angaben zu Beschäftigtenzahlen noch ausstehen, sind die Zeichen eindeutig: neue Arbeitsplätze werden geschaffen, und das Interesse an qualifizierten Mitarbeitenden ist groß.
Während der Rumpf des 85 Meter langen Forschungsschiffes bereits in Litauen auf Kiel gelegt wurde, wird die weitere Fertigung in Stralsund stattfinden, bevor das Projekt in Bern finalisiert wird. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf stattliche 240 Millionen Euro, getragen vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Das Schiff soll künftig die "Walther Herwig III" ersetzen und die Flotte der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung verstärken, um Meeresforschung in der Nord- und Ostsee sowie dem Nordatlantik zu betreiben.
Langfristig richtet Fassmer den Blick auf weitere Projekte in Stralsund, die vom Neubau über Instandhaltungen bis zur Kaskofertigung reichen, was nicht nur positive Effekte für die Region, sondern für die gesamte deutsche Schiffbauindustrie verspricht.

